Das „Pokal-Wohnzimmer“

- Die SG und die Spielstätte der EHF Finals

Die SG Flensburg-Handewitt hofft am kommenden Wochenende auf eine Sternstunde in Hamburg. Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass sie in der großen Halle im Volkspark, die aktuell als Barclays-Arena firmiert, um einen großen Sieg spielt. Ein Rückblick.

1994 wurde das Final Four um den DHB-Pokal erstmals an der Elbe ausgetragen. Die SG war schon dabei. Ebenso 2003 bei der Premiere in der großen Arena im Volkspark. Die Nordlichter errangen ihren ersten nationalen Titel und wiederholten den Pokalsieg 2004 wie auch 2005. Das damalige Rückraumass Joachim Boldsen kündigte nach dem Hattrick mit einem Schmunzeln an: „Wir nehmen in Zukunft nicht mehr am DHB-Pokal teil. Es ist zu einfach, ihn zu gewinnen.“ Im kommenden September war gegen den THW Kiel aber bereits in der ersten Runde Schluss – nach Verlängerung.

Eine unglaubliche Serie
2007 ging auch ein Hamburger Halbfinal-Krimi an die „Zebras“. 2011 bis 2017 setzte die SG dann zu einer nie zuvor und danach erreichten Serie von sieben Final-Teilnahmen in Folge an. Der Höhepunkt gewiss 2015, als der letzte Akt ein Siebenmeterwerfen vorsah und der letzte Schütze Hampus Wanne eine große Jubelsause auslöste. Die Gesamtbilanz bei elf Teilnahmen am REWE Final 4: vier Titel und sechs Mal Silber.

Weitere Spiele in Hamburg
Ihre Premiere in der großen Hamburger Multifunktionshalle erlebte die SG bereits am 30. November 2002: Zur Bundesliga-Auswärtspartie beim HSV Hamburg reisten allein 800 der insgesamt 2000 SG Schlachtenbummler mit einem Sonderzug an. Ein „Event auf Schienen“, das eine 26:30-Niederlage ein wenig vermasselte. Bis Herbst 2015 folgten zwölf weitere Partien in der Bundesliga, meist hatten die Hanseaten das bessere Ende für sich. Deses Nordduell erwachte inzwischen wieder von Neuem. Mitte Mai fand es zum dritten Mal seit dem Hamburger Aufstieg vor drei Jahren statt.

Internationale Partien an der Elbe
Daneben gab es etliche Paarungen mit dem HSV Hamburg in der EHF Champions League. Auch in der Hauptrunde 2008 fuhr ein Sonderzug an die Elbe. Ein 30:32 besiegelte das „Aus“. 2009 gewann die SG im Viertelfinale mit 31:29, verpasste aber haarscharf wegen einer Hinspiel-Niederlage das Final Four. Im Herbst 2012 und im Herbst 2013 standen sich beide Vereine schon in der Gruppenphase gegenüber. Zwischendurch, im April 2013, zog die SG zu Hause mit 26:32 den Kürzeren gegen die HSV-Handballer. Im Rückspiel führten die Nordlichter in Hamburg zeitweise mit sieben Toren, brachten aber nur zwei Treffer über die Ziellinie.