Es war der 12. Juni: Nachdem die Handballer des SC Magdeburgs in der Halle die Meisterschale entgegengenommen hatten, fuhr sie der Party-Bus zum Rathaus. Dort trug sich das gesamte Team in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein. Anschließend ließen sich die Handballer auf dem Rathausbalkon von den Fans feiern. Überschäumende Freude nach der ersten deutschen Meisterschaft seit 21 Jahren. Die Bördeländer waren nicht der Top-Favorit, hatten aber nur wenig Verletzungspech und bewiesen die größte Konstanz aller Teams. Sie verloren nur zwei Spiele, eines davon in Flensburg. In dieser Saison marschierte der SCM bislang durch die LIQUI MOLY HBL. Am Sonntag glückte der fünfte Sieg im fünften Spiel. GWD Minden hatte beim 39:25 keine Chance.
Eingespielt: Nur zwei Transfers
SCM-Coach Bennet Wiegert kann mit einem stabilen, eingespielten Gerüst arbeiten. Nur auf zwei Positionen mussten Akteure ausgetauscht werden. Keeper Jannick Green wanderte zu Paris ab. Für ihn kam der Eidgenosse Nikola Portner. Bei Montpellier HB glänzte dieser mit einer Quote von 34 Prozent und wurde als bester Keeper der französischen Liga ausgezeichnet. Mit Lucas Meister soll ein Landsmann am Kreis und im Mittelblock die Lücke kompensieren, die der Fortgang von Magnus Gullerud (Kolstad IL) gerissen hat. Sein Nachfolger bringt von GWD Minden genug Bundesliga-Erfahrung mit. Nach dieser Saison wird mindestens ein Spieler Magdeburg verlassen: Der Wechsel von Kay Smits zur SG steht bereits jetzt fest. „Er ist ein sehr spielstarker und spielintelligenter Spieler“, weiß SG Coach Maik Machulla. Beim SCM steht der niederländische Linkshänder im Schatten von Omar Ingi Magnusson. Der Isländer wurde im Juni zum „Spieler der Saison“ gekürt.