Das 110. Landesderby

- SG muss von Anfang an Präsenz zeigen

Die Länderspiel-Unterbrechung ist vorbei – und auch eine Phase der englischen Wochen. Ab jetzt ist unter der Woche spielfrei und dann am Wochenende ein „Kracher“. Den Anfang macht das 110. Landesderby. Die SG Flensburg-Handewitt gastiert am Samstag um 15.40 Uhr beim THW Kiel.

Nachdem sich in der letzten Woche ein Mannschaftstraining erübrigt hatte, da nur Simon Pytlick und Mads Mensah in Flensburg weilten, ist die Stimmung jetzt wieder auf SG Niveau. Die Spielkonzepte der Nationalteams müssen aus dem Kopf, der Vereins-Modus eingeschaltet werden. Und Akteure, die vor wenigen Tagen noch Teamkollegen waren, sind nun wieder Gegner. Johannes Golla feierte mit Rune Dahmke das deutsche Olympia-Ticket, Boris Zivkovic musste wie Nikola Bilyk einen geplatzten Traum der Österreicher verdauen, und Jim Gottfridsson traf Eric Johansson beim Lehrgang der Schweden. Das ist alles schon wieder Vergangenheit, jetzt zählt nur die SG. „Wir brauchen von Anfang an eine hohe Präsenz“, fordert Nicolej Krickau. „Wenn wir nach 15 Minuten schon mit fünf Toren zurückliegen, dann wird es heiß. Und die Nationalmannschaftswoche lasse ich nicht als Ausrede gelten.“ Der SG Coach hofft, dass bis auf Kay Smits alle Mann an Bord sind.

Der dritte Handball-Termin in Kiel
Das Hinspiel weckt schöne Erinnerungen. In letzter Sekunde erzielte Emil Jakobsen den 28:27-Siegtreffer und löste eine große Party in der „Hölle Nord“ aus. Das war Anfang Dezember. „Das ist lange her, damit haben wir uns nicht mehr so ausgiebig beschäftigt“, erzählt Nicolej Krickau. „Beide Mannschaften sind nun etwas anders besetzt und befinden sich vor allem in einem anderen Stadium der Saison.“ Dem Trainer ist der Fokus auf die aktuelle Aufgabe wichtig und ruft eine „Phase der Leidenschaft“ für die nächsten Wochen aus. Dass er selbst mit der SG noch nie gegen den THW Kiel verloren hat, ist für ihn nur ein Fun-Fakt. Die letztjährige 19:29-Pleite in der Kieler Arena war für den Dänen ein TV-Ereignis – und ist jetzt ein mahnendes Beispiel. Nicolej Krickau selbst kommt erst das dritte Mal wegen dem Handball nach Kiel. Mit GOG erlebte er 2019 „eine Katastrophe“ (23:37). Und – was kaum jemand weiß – es gab im Sommer 2003 ein Probe-Training mit dem THW. Damals präsentierte sich ein junges Talent aus Dänemark vor den Augen des damaligen THW-Trainers Noka Serdarusic, warf auf das Tor von Henning Fritz und passte den Ball zu Stefan Lövgren oder Christian Zeitz. Ein Wechsel kam nicht zu Stande. Es ist aber eine nette Handball-Geschichte. Jetzt geht es um zwei Punkte gegen den THW Kiel. „Wir wollen den Sieg“, betont Nicolej Krickau. „Auf die Tabelle schauen wir aber nicht.“ Der SC Magdeburg und die Füchse Berlin sind derzeit zu weit enteilt.

Splitter

Fernsehen. Das Spiel wird von der ARD und bei „Dyn Media“ übertragen.
Live-Ticker. Zum Live-Ticker der LIQUI MOLY HBL geht es hier.
Schiedsrichter. Mirko Hurst (Oberursel) und Marcus Krag (Nieder-Eschbach).
Statistik. Von den bisherigen 109 Landesderbys gewann die SG 39. Fünf Mal gab es ein Remis. Das Torverhältnis lautet 2878:3016.