Am Mittwoch ließ man sich bei der SG noch in Ruhe, Donnerstag und Freitag begann die Arbeit des Trainer-Teams früh. Feedback zirkulierte, Gespräche wurden von Auge zu Auge oder in großer Runde geführt. Die unerklärliche Partie vom Dienstag wurde gründlich aufbereitet. „Was positiv ist“, stellt Maik Machulla fest, „jeder sucht die Verantwortung bei sich, es gibt keine Schuldzuweisungen an andere.“ Der SG Coach ist sich sicher, dass „eine solche Phase uns noch enger zusammenschweißen kann.“ Er hat aber auch festgestellt, dass er ständig dazulernen müsse und nicht das abrufen könne, was vor vier, fünf oder sechs Jahren funktioniert hätte. „Es ist jetzt eine andere Spielergeneration“, erklärt er. „Diese ist nicht so kritikfähig, da die Spieler bereits mit 14 Jahren immer zu hören bekamen, dass sie Super-Talente seien.“ Klar ist: Die richtige Streitkultur und eine selbstkritische Reflexion sind wichtige Voraussetzungen für eine gute Entwicklung.
SG gegen gut erholte THW-Spieler
Vor einer Woche tanzte die SG noch auf allen drei Hochzeiten, jetzt ist lediglich der Traum von einer Top-Platzierung in der LIQUI MOLY HBL geblieben. „Wir haben noch acht Partien gegen überragende Gegner vor uns“, betont Maik Machulla. „Jedes Spiel ist nun für uns ein Finale.“ Auf das 108. Landesderby übertragen heißt das: Mit einem Sieg würde die SG den THW einholen, mit einer Niederlage würde der Rückstand zur Spitze auf vier Zähler anwachsen. Kurios: Während die Nordlichter in den letzten zwei Wochen kaum zum Verschnaufen kam, hatte der Landesrivale seit Ostersonntag spielfrei und geht gut erholt ins Landesderby. Ein Vorteil? „Es geht hauptsächlich darum die Emotionen im Griff zu haben und mit der Atmosphäre richtig umzugehen“, glaubt Maik Machulla und bekräftigt: „Jeder meiner Spieler genießt mein Vertrauen, sie alle haben schon ihre Qualitäten vielfach im SG Trikot bewiesen.“ Im Kader gibt es wohl keine Veränderungen: Anton Lindskog ist weiterhin angeschlagen.