Gerne wäre die SG mit Rückenwind, einem Erfolg gegen den FC Barcelona, in die Landeshauptstadt gefahren. Es sah nicht schlecht aus. „Eigentlich wollte ich mehr probieren und rotieren“, verrät SG Trainer Maik Machulla. „Dann lief es so harmonisch, dass ich nichts verändern wollte.“ Die SG tankte sich mit nur acht Akteuren durch die 60 Minuten und verpasste wohl nur aufgrund einer schlechten Chancen-Verwertung den Sieg. Kapitän Lasse Svan, der selbst pausierte, betont: „Auch in der letzten Saison bestanden wir gegen jeden Gegner – und das zum Teil mit noch weniger gesunden Spielern.“ Der heutige Freitag steht im Zeichen der Regeneration. Am Nachmittag trifft sich das komplette Team – auch zu einer ersten Video-Besprechung. Am morgigen Samstag folgt dann – wie gewohnt – das Abschluss-Training.
Ein Derby hat seine eigenen Gesetze
Klar ist, dass die SG am Sonntag mit nur zwölf Profis nach Kiel fahren wird. Immerhin ist Hampus Wanne wieder dabei. Beim Linksaußen bestand der Verdacht auf einen Muskelfaserriss an der Wade. Doch schon am Montag hatten die Beschwerden deutlich nachgelassen. Es war zum Glück nur eine Zerrung. „So ein Derby hat seine eigenen Gesetze“, meint Hampus Wanne. „Es ist völlig egal, was vorher passiert ist.“ Wenn man die Geschehnisse der letzten Tage zu Rate ziehen würde, wären die Hausherren sicherlich der Favorit. Sie fertigten zunächst die MT Melsungen ab, bewältigten einen Reise-Marathon nach Belarus erfolgreich und kehrten ohne Personalsorgen zurück. „Uns erwartet das nächste Brett, und das ausgerechnet in einer Zeit, in der bei uns die Rückraumspieler rar sind“, meint Maik Machulla. „Wir werden und müssen als Team zusammenhalten.“ Der deutsche Meister setzt in seiner Arena auf ein 2G-Modell und darf 9000 Zuschauer einlassen. „Davon werden 8700 gegen uns sein“, glaubt Lasse Svan. „Ich freue mich trotzdem, denn die Emotionen sorgen für Extra-Energie.“