„Bei einem europäischen Spitzenklub angekommen“

- Interview der Woche: Johan Hansen

Auf den beiden Flügeln spielen die Neuzugänge der SG Flensburg-Handewitt. Einer von ihnen ist Johan Hansen. Nach den ersten Trainingseinheiten sprach die Redaktion mit dem 28-jährigen Rechtsaußen über seinen Start bei seinem neuen Klub und über seine Vita.

Wie fühlt es sich an, bei der SG trainieren und in Kürze auch spielen zu dürfen?
Johan Hansen: Ich bin stolz und glücklich nun dabei zu sein. Es ist ja doch einige Zeit vergangen, seitdem ich den Vertrag unterschrieben habe. Die ersten Eindrücke sind sehr gut. Ich sehe nichts, was dagegen spricht, dass wir zu den Teams gehören, die um die Meisterschaft spielen werden.

Du bist dänischer Nationalspieler, stammst aber von den Färöern. Wie kommt man im Nordatlantik zum Handball?
Johan Hansen: Im Sommer spielte ich Fußball, im Winter Handball. Als ich 16 Jahre alt war, ermutigte mich ein dänischer Handball-Trainer, an eine Akademie nach Dänemark zu wechseln. Damals ging ich von einem Jahr aus, dass ich von der Heimat weg sein würde. Zehn Jahre nachdem ich die Färöer verlassen habe, bin ich nun bei einem europäischen Spitzenklub angekommen und kehre nur noch eine Woche im Sommer auf die Färöer zurück.

Bei der SG trittst du in die Fußstapfen von Lasse Svan. War er ein Idol für dich?
Johan Hansen: Als junger Spieler hat man viele Vorbilder. Lasse Svan war ein Super-Spieler und ist ein Super-Typ. In den drei gemeinsamen Jahren bei der Nationalmannschaft habe ich viel von ihm gelernt. Und vielleicht lerne ich in Zukunft noch mehr von ihm. In der letzten Woche hatte ich mit Lasse ein Gespräch über das Mental-Coaching, Das klang gut, und ich habe bislang in dieser Hinsicht noch nichts gemacht.

Du sprichst schon sehr gut Deutsch. Die letzten beiden Jahre in Hannover, wo man das klarste Hochdeutsch sprechen soll, scheinen ja viel gebracht zu haben…
Johan Hansen: Die Wahrheit ist, dass ich im ersten Jahr fast nur Englisch gesprochen habe. Der Trainer war Spanier, und wir hatten sieben Spieler vom Balkan. Zur letzten Saison kam dann Christian Prokop als neuer Trainer, und ich lernte Deutsch.

Schrecken dich die vielen englischen Wochen, die bei der SG auf dich zukommen werden?
Johan Hansen: Ich bin es eigentlich gewohnt, im engen Rhythmus zu spielen. Mit Bjerringbro-Silkeborg war ich mehrfach an einem internationalen Wettbewerb beteiligt. Anders in Hannover: Es war fast komisch, wenn es manchmal 14 Tage bis zum nächsten Spiel dauerte.