Fernando Latorre ist ein fleißiger Mann. Er hat in Benidorm gleich zwei Jobs. Zum einen ist er Feuerwehrmann, zum anderen Handball-Trainer. Beim Klub TM Benidorm ist der 49-Jährige gerade mit einem Umbruch beschäftigt und muss mehrere Neuzugänge integrieren. Ein erster Erfolg stellte sich bereits ein. Die Ballwerfer von der Costa Blanca zogen erstmals in die Gruppenphase der EHF European League ein, nachdem sie bei ihrer Premiere vor zwei Jahren in der Qualifikation aufgrund zu vieler Corona-Hindernisse gescheitert waren. Kurz zuvor hatten sie den zweiten Platz im spanischen Königspokal erreicht – hinter dem FC Barcelona. An der Costa Blanca hat nicht nur der Tourismus eine große Tradition, sondern auch der Handball. Einst wühlte BM Altea mit zahlreichen Dänen-Exporten den Europapokal auf und schaltete 2002 sogar die SG Flensburg-Handewitt aus. Damals befand sich zehn Kilometer weiter südwestlich das Farm-Team: TM Benidorm. Längst ist dieser Klub aus den Schatten getreten, stieg 2014 in die Liga Asobal auf und sprang in der letzten Saison auf den fünften Platz.
Mischung aus Jung und Erfahrung
Von den Neuverpflichtungen schlug bislang Ramiro Martinez am besten ein. Der argentinische Rechtsaußen konnte vom Liga-Kontrahenten Sinfin abgeworben werden. TM Benidorm hat einige Routiniers in seinen Reihen. Der Kreisläufer Iker Serrano, der serbische Linksaußen Ivan Nikcevic, der litauische Halblinke Rolandas Bernatonis und auch Pablo Vainstein, ein argentinischer Olympia-Teilnehmer von 2016, sind schon weit jenseits der 30 Jahre. Auf der anderen Seite ist Benidorm eine Talentschmiede: Roberto Rodríguez gilt als große spanische Torwart-Hoffnung. Auch dem Halblinken Eduardo Calle und dem argentinischen Spielmacher Santiago Barcelo dürfte die Zukunft gehören. Der spanische Erstligist zeigte sich zufrieden mit der Auslosung in der EHF European League. „Es gibt aber noch viel zu analysieren“, meint Trainer Fernando Latorre. „Es wird in jedem Fall etwas Historisches sein, eine Mannschaft wie Flensburg zu empfangen.“ Mannschaftskapitän Carlos Grau sagt: „Ich möchte Fortschritte bei uns sehen, aber vor allem wollen wir die European League genießen.“