Am Sieg vorbeigeschrammt

- Nach starker Leistung ein 27:27-Remis gegen PSG

Im dritten Spiel glückte der SG Flensburg-Handewitt der erste Punkt, sie muss aber trotz überzeugender Performance weiterhin auf den ersten Sieg in der EHF Champions League warten. Sie trennte sich von Paris Saint-Germain HB mit 27:27 (14:13). Die besten Torschützen waren Hampus Wanne (7/4), Aaron Mensing (4) sowie Comebacker Franz Semper (4).

In der Anfangsformation stand er noch nicht, aber in der siebten Minute betrat Franz Semper erstmals seit fast zehn Monaten das Spielfeld. Der Linkshänder erhielt stürmischen Applaus und war sogar an der ersten SG Führung maßgeblich beteiligt, als er vom eigenen Wurfkreis mit einem weiten Pass den vorauseilenden Simon Hald bediente, der zum 5:4 einlochte. Es war eine Phase, als die lilafarbenen Sondertrikots die SG Akteure beflügelten – ebenso Benjamin Buric, der nach einer Doppel-Parade einen stimmungsvollen Volkstanz aufführte. Hampus Wanne verwandelte einen Siebenmeter zum 10:8 und glänzte mit einem Jubel-Hüpfer. Der Linksaußen hatte nun das PSG-Gehäuse fest im Visier und erhöhte mit einem Doppelschlag auf 13:10. Jim Gottfridsson legte gekonnt für den einlaufenden Lasse Svan auf. Ein Drei- oder gar Vier-Tore-Vorsprung zur Pause war keine Utopie. Doch der Gast aus Paris rotierte mit all seinen Weltklasse-Leuten und schaffte bis zum Seitenwechsel den Anschluss.

Zweite Halbzeit: Vier Tore von Franz Semper
Mit Wiederbeginn war Franz Semper wieder da und hatte gleich gute Aktionen. Mit seinem zweiten Treffer erhöhte er auf 17:15. „Super, Flensburg, super!“, skandierten die Ränge. Es war nun ein Fight auf absoluter Augenhöhe. Nach 42 Minuten lautete der Spielstand 18:19. Franz Semper war kaum zu stoppen und besorgte mit seinem vierten Tor den erneuten Gleichstand. Zur Abwechslung tauchte Aaron Mensing im rechten Rückraum auf und donnerte den Ball zum 22:21 in die Maschen. Keinen hielt es mehr auf seinem Platz, die Mannschaft glaubte an den Sieg. Umso mehr, als Jim Gottfridsson die Lücke entdeckte und zum 25:23 marschierte. Es wurde hitzig, es war dramatisch. 18 Sekunden vor Ultimo schaffte der flinke Luc Steins mit einem Durchbruch den 27:27-Gleichstand. SG Coach Maik Machulla trommelte seine Jungs noch einmal zusammen, doch der letzte Pass kam nicht an. Schade, aber immerhin ein Punkt – und jede Menge Applaus für eine wirklich gute Vorstellung.

SG Flensburg-Handewitt – Paris Saint-Germain HB    27:27 (14:13)
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (14 Paraden), Møller (bei drei 7m) – Golla (2), Hald (3), Svan (3), Wanne (7/4), Mensah (1), Gottfridsson (3), Semper (4), Mensing (4)
Paris Saint-Germain HB: Gerard (13/1 Paraden) – Steins (5), Keita, Kristopans (1), Kounkoud, Sole (5), Toft Hansen, Remili (1), Grebille (2), Syprzak (2), L. Karabatic (1), Hansen (6/3), N. Karabatic (3), Prandi (1)
Schiedsrichter: Hansen/Madsen (Dänemark); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Hald 2, Wanne 2 – L. Karabatic 4, Keita 2, Grebille 2); Siebenmeter: 5/4:4/3 (Wanne scheitert an Gerard – Hansen über das Tor); Zuschauer: 2400
Spielverlauf: 0:1 (3.), 2:2 (7.), 3:4 (9.), 6:4 (14.), 7:6 (17.), 9:7 (19.), 10:9 (23.), 11:10 (24.), 13:10 (26.), 14:11 (27.) – 14:14 (32.), 15:15 (33.), 17:15 (34.), 17:17 (38.), 18:19 (43.), 20:20 (44.), 22:21 (47.), 22:23 (50.), 25:23 (53.), 26:24 (55.), 27:25 (56.)