Der TVB Stuttgart hat im Kampf um den Klassenerhalt gute Karten, und dann kann die zehnte Saison seit dem Erstliga-Aufstieg 2015 kommen. Aber eigentlich hatten sich die Bittenfelder, die in der LIQUI MOLY HBL noch nie über Rang zwölf hinausgekommen sind, mehr vorgenommen: nämlich Platz zehn. „Das ist sehr ambitioniert“, meinte Geschäftsführer Jürgen Schweikardt im letzten Sommer. Er und sein Bruder Michael, der als Trainer fungiert, freuten sich vor dem ersten Spieltag über einen Transfer-Coup: Linkshänder Kai Häfner kam aus Melsungen. „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, Kai alleine wird uns nicht 20 Prozent besser machen“, hob Jürgen Schweikardt den mahnenden Zeigefinger. Immerhin: Mit 158 Treffern ist Kai Häfner der erfolgreichste Torschütze im TVB-Kader. Sein Bruder Max, ein Spielmacher, liegt übrigens mit 74 Treffern an vierter Stelle der internen Liste. Weitere starke Rückraum-Akteure sind der schwedische Halblinke Adam Lönn und der Ungar Egon Hanusz. Der Litauer Jonas Truchanovicius erlitt im Herbst einen Kreuzbandriss, der Kroate Ante Ivankovic wurde im Februar nachverpflichtet.
Noch Platz zehn für Stuttgart?
Ein weiterer Leistungsträger der Stuttgarter ist der spanische Linksaußen Daniel Fernandez Jimenez. Auf dem rechten Flügel gibt es mit Landsmann Jorge Serrano und Sascha Pfattheicher ein Duo auf Augenhöhe. Auch am Kreis hatte der süddeutsche Erstligist Verletzungspech. Zwar gibt es mit dem Kroaten Marino Maric eine Konstante, doch der Eidgenosse Lukas Laube musste am Knie operiert werden. Die TVB-Verantwortlichen wurden nochmals am Transfermarkt tätig und holten den Slowaken Martin Slaninka aus der Schweiz. Am Saisonende haben die Stuttgarter einen prominenten Abgang. Ex-Nationaltorwart Silvio Heinevetter zieht es nach zwei Jahren in Baden-Württemberg zurück in seine thüringische Heimat. Sein zukünftiger Klub ThSV Eisenach schlug den TVB zuletzt recht deutlich und überflügelte ihn sogar kurzzeitig in der Tabelle. Es war eine weitere Niederlage, die den zehnten Platz ein wenig weiter in die Ferne rücken ließ.