Zwei völlig verschiedene Gesichter

- Punkteteilung in Bietigheim nach Aufholjagd

Die SG Flensburg-Handewitt hat sich auf den fünften Platz der DAIKIN HBL verbessert. Dafür reichte am Donnerstagabend ein kurioses 29:29 (12:21) bei der SG BBM Bietigheim, nachdem die TSV Hannover-Burgdorf, der Gegner im Sonntag-Heimspiel, am Mittwoch gepatzt hatte. Die besten Torschützen der SG in Bietigheim waren Mads Mensah (8), Jim Gottfridsson (5) und Emil Jakobsen (5/4).

Schöne Geste: Als Geschenk für den Triumph in der EHF European League gab es von den Gastgebern einen riesigen „Mannschaftskasten“ mit süddeutschem Bier – für die lange Rückfahrt in den Norden. Die Gäste waren nicht nur ohne Simon Pytlick und Kay Smits in den Stuttgarter Raum gereist, sondern auch ohne Lasse Møller, Aksel Horgen, August Pedersen und Andreas Holst Jensen. So war der Rückraum quantitativ äußerst dünn besetzt. Mads Mensah und Jim Gottfridsson agierten gemeinsam. Die beiden Spielmacher waren es, die die beiden ersten Tore für die SG erzielten. Die Anfangsphase war ausgeglichen, obwohl Kevin Møller nach neun Minuten bereits fünf Würfe pariert hatte. Der Angriff hatte fünf Minuten kein Erfolgserlebnis. Dann war auch die Deckung nicht immer hellwach. Als die SG durch einen 0:4-Negativlauf auf 7:11 zurückgefallen war, nahm Aleš Pajović sein erstes Team-Timeout. Eine Trendwende trat nicht ein. Nach dem 8:14 mischte Blaž Blagotinšek als siebter Feldspieler mit. Marko Kopljar erzielte seinen ersten SG Treffer, insgesamt war die Chancenverwertung aber nicht gut genug. Und die Bietigheimer schalteten blitzschnell um und gingen mit einem nicht für möglich gehaltenen 21:12-Polster in die Kabine.

Eine versöhnliche zweite Hälfte
Der Kader war schon arg reduziert, dennoch konnte man mit dieser ersten Halbzeit in keiner Weise zufrieden sein. Nur vier Tage nach dem Highlight von Hamburg kassierte die SG in Bietigheim eine Beule, die in den zweiten 30 Minuten zumindest halbwegs kuriert werden sollte. Mit Wiederbeginn stand Benjamin Burić im Kasten und hatte gleich zwei Mal seine Finger am Ball. Auf der Gegenseite startete Niclas Kirkeløkke mit zwei Treffern. Es lief nun besser. Nach den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte hatte sich der Rückstand auf fünf Tore reduziert. In der Deckung agierte die 6:0-Abwehr nun mit allen drei Kreisläufern. Vorne war die Effizienz wesentlich höher. Als Lukas Jørgensen einen Gegenstoß zum 24:26 verwandelt hatte, nahm Bietigheim bereits seine dritte und letzte Auszeit. Die Defensive war nun häufig Ausgangspunkt für gefährliche Konter. Nach einem Doppelschlag von Johannes Golla hieß es plötzlich 27:27. Der Ausgleich – und noch zehn Minuten! Mit der ersten Führung dauerte es etwas, zwei hundertprozentige Gelegenheiten blieben ungenutzt. Dann markierte Lukas Jørgensen das 29:28. Noch vier Minuten! Die SG hatte nun das Momentum auf ihrer Seite, bekam den Ball aber nicht mehr im Kasten unter. So erreichte Bietigheim noch das insgesamt verdiente Unentschieden. Die zweite Hälfte war allerdings mit 17:8 an die SG gegangen.

SG BBM Bietigheim – SG Flensburg-Handewitt  29:29 (21:12)
SG BBM Bietigheim: Genz (12 Paraden, 1 Tor), Rebmann (4 Paraden, bei einem 7m, ab 44.) – Vlahovic, Wolf (6/3), de la Pena (1), Nicolaus (1), Wiederstein (1), Barthe (3), Strosack (4), Fischer (8), Hermann (1), Hejny (3)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10 Paraden, ab 31.), K. Møller (5 Paraden) – Golla (2), Kirkeløkke (3), Mensah (8), Gottfridsson (5), Jørgensen (3), Hansen (2), Jakobsen (5/4), Kopljar (1), Blagotinsek
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (de la Pena 2 – Jørgensen 2, Blagotinsek 2); Siebenmeter: 3/3:4/4); Zuschauer: 3116
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:1 (4.), 3:2 (5.), 3:4 (11.), 5:4 (12.), 6:6 (13.), 7:7 (15.), 12:7 (20.), 14:8 (23.), 15:10 (25.), 18:10 (28.), 19:12 (29.) – 21:14 (33.), 22:15 (35.), 24:15 (37.), 24:20 (42.), 25:22 (44.), 26:24 (46.), 27:24 (47.), 27:27 (49.), 28:29 (57.), 29:29 (59.)