Zwei schwedische Routiniers

- Umbruch vor der Weltmeisterschaft

Die schwedische Nationalmannschaft muss sich aufgrund einiger Absagen und dem Abschied einiger älterer Leistungsträger praktisch neu erfinden. Beim Debüt-Turnier von Trainer Glenn Solberg und Team-Manager Tobias Karlsson sind zwei Akteure der SG Flensburg-Handewitt als routinierte Stützen vorgesehen: Jim Gottfridsson und Hampus Wanne.

Aufgrund zweier Corona-Fälle fielen die beiden vorgesehenen EM-Qualifikationsspiele gegen Montenegro aus. Am heutigen Dienstag wollen die Schweden zusammen mit der dänischen Nationalmannschaft vom Flughafen Kastrup nach Ägypten fliegen. „Es ist derzeit eine verrückte Welt, für mich steht noch vieles in den Sternen”, sagt Jim Gottfridsson. Dennoch hat er nicht ernsthaft über eine Absage nachgedacht. „Als Kind träumte ich davon, einmal für Schweden zu spielen”, erzählt er. „Als ich die ersten Länderspiele bestritt, war die 100 eines meiner Ziele. Jetzt bin ich davon nicht mehr weit entfernt.” Ende letzten Jahres stand der Spielmacher bei 90 Einsätzen.

Erstes Großturnier für neuen Trainer
Um ihn herum kreisen allerdings viele Fragezeichen. Nach Stand der Dinge werden die Schweden nicht weniger als zehn Großturnier-Debütanten mitnehmen. Der neue Trainer Glenn Solberg, von 2004 bis 2006 Spieler und zuletzt Berater der SG, muss einen Umbruch verwalten. Ihm zur Seite steht die SG Legende Tobias Karlsson als Team-Manager. „Die Aufgaben von Tobbe waren beim letzten Kurzlehrgang noch nicht klar zu erkennen“, erzählt Hampus Wanne. „Er wird uns aber sicherlich bei unserer Abwehr helfen.“

Schweden trifft auf den WM-Gastgeber
In Kairo geht es für das Drei-Kronen-Team gegen Tschechien (Donnerstag, 20.30 Uhr), Chile (Samstag) und Gastgeber Ägypten (Montag). „Die Nordafrikaner waren schon vor zwei Jahren keine Mannschaft, die man so eben schlägt”, weiß Hampus Wanne. „Und jetzt haben sie sogar Heimrecht.“ Was ist bei dieser WM drin für die schwedischen Handballer? Jim Gottfridsson gibt sich zurückhaltend: „Wir haben keine so routinierte Mannschaft, da dürfen wir Ziele und Erwartungen nicht so hochsetzen.”