Zittersieg in Hamburg

- SG hatte in der Schlussphase den kühleren Kopf

Was für ein Krimi! Auch wenn die SG Flensburg-Handewitt beim Auftakt der LIQUI MOLY HBL nie zurücklag, musste sie bis zur letzten Sekunde zittern, ehe sie den HSV Hamburg mit 31:30 (17:13) bezwungen hatte. Die besten Torschützen waren Johannes Golla (8) und Magnus Rød (6).

39 Sekunden dauerte es, da zappelte der Ball im Netz. Magnus Rød, der Torschütze des ersten Saison-Tors, kam sehr gut in die Partie. Überhaupt konnte die SG mit Tempo starten, führte schnell – sehr zur Freude des gut besetzten Gäste-Fan-Blocks. Emil Jakobsen konnte mitwirken und verwandelte einen Strafwurf, nachdem der starke Kevin Møller auf der anderen Seite einen gehalten hatte. Es hieß 3:6.  Gewaltige Sprungkraft demonstrierte Teitur Einarsson beim 7:4. Zunächst die einzige Sorge: Simon Hald kassierte früh seine zweite Zeitstrafe. Anton Lindskog rückte in den Mittelblock. Im Rückraum kam Mads Mensah für Gøran Søgard. Die Hamburger glichen aus, Franz Semper erzielte die 12:11-Führung. Die SG blieb vorn. Einmal mehr Johannes Golla vom Kreis und dann Magnus Rød aus der zweiten Reihe besorgten den 17:13-Halbzeitstand. 

Spannend bis zum Schluss
Emil Jakobsen musste schon Ende der ersten Hälfte behandelt werden und kehrte auch mit Wiederbeginn nicht zurück. August Pedersen war auf der linken Außenbahn gefordert. Für die Siebenmeter kam Lasse Møller und hatte Glück mit einem Billard-Treffer. Schließlich lag der Ball zum 16:20 im Netz. Mit einem 3:0-Lauf verkürzten die Hanseaten, es war wieder spannend. Nach einer Tätlichkeit gegen Jim Gottfridsson sah HSV-Kreisläufer Niklas Weller die blaue Karte. Während der Überzahl erzielte August Pedersen sein erstes Bundesliga-Tor: das 21:23. Die SG konnte aber nie entscheidend davonziehen, die Hamburger blieben mit einer Energieleistung stets dran. So blieb es bis in die Schlussphase hinein hochdramatisch. Die letzte Minute, der Spielstand lautete 30:30. Die SG hatte Ballbesitz. 30 Sekunden vor dem Ende wurde Magnus Rød klar gefoult. Die Hanseaten kassierten zwei Zeitstrafen auf einen Schlag: eine für das Foul, die andere für Reklamieren. So konnte die SG den Angriff neu aufbauen. Drei Sekunden vor Schluss blieb Johannes Golla cool. 31:30! Den letzten Freiwurf setzte Azat Valiullin in die Mauer. Die SG Akteure feierten mit ihren Fans.

HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt    30:31 (13:17)
HSV Hamburg:
Bitter (8 Paraden), Budalic (bei einem 7m) – Schimmelbauer, Magaard (1), Mortensen (6/2), Tissier, Lassen (7), Weller (4), Axmann (2), Andersen (3), Valiullin (2), Baijens (5)
SG Flensburg-Handewitt: K. Møller (10/1 Paraden), Buric (ab 56.) – Golla (8), Hald, Einarsson (4), Mensah (3), Søgard, Gottfridsson (3/1), Pedersen (1), Jakobsen (1/1), Semper (1), L. Møller (3/3), Lindskog (1), Rød (6)
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin); Zeitstrafen: 16:14 Minuten (Weller 6, Schimmelbauer 6, Magaard 2, Lassen 2 – Hald 4, Lindskog 4, Rød 4, Golla 2); Blaue Karte: Weller (42., Tätlichkeit); Rote Karte: Schimmelbauer (60., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 3/2:5/5 (K. Møller hält gegen Mortensen); Zuschauer: 4189
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:2 (5.), 2:4 (7.), 3:6 (10.), 4:7 (12.), 5:8 (12.), 7:8 (14.), 8:10 (16.), 9:11 (17.), 11:11 (20.), 12:12 (21.), 13:13 (23.) – 15:17 (33.), 15:19 (34.), 16:20 (36.), 19:20 (40.), 20:22 (42.), 22:23 (46.), 23:25 (48.), 25:25 (49.) 25:27 (51.), 26:28 (53.), 28:28 (57.), 29:29 (58.), 30:30 (59.)