Johannes Golla nannte das Viertelfinal gegen Frankreich eine „Achterbahnfahrt” und hatte noch nie „etwas Wilderes” erlebt. Damit brachte der Kapitän der SG nicht nur auf den Punkt, was der DHB-Auswahl widerfahren ist, es war irgendwie auch ein Abbild dessen, was aus gesamter SG Sicht am Viertelfinaltag der Olympischen Spiele 2024 passierte. Los ging die wilde Fahrt am Mittag mit dem Duell von Johannes Golla und Deutschland gegen Frankreich. Am Ende einer an Spannung nicht zu überbietenden Partie, die jetzt schon als episches Duell bezeichnet werden darf, gewann das DHB-Team 35:34 nach Verlängerung. Golla steuerte sechs Tore bei und meinte hinterher: „Es ist schwer, das in Wort zu fassen und man kann das schon gar nicht mit einem Wort sagen. Es war eine Achterbahnfahrt und vor allem was am Ende der 60 Minuten passiert ist, ist unglaublich. Heute war einfach unser Tag, ich bin sehr glücklich." Und weiter: „Wir hatten einen riesen Respekt vor dieser Arena und dem, was die Franzosen hier aufgebaut haben. Die Stimmung und vor allem die Hymne von Frankreich mitzuerleben war einmalig." Johannes Golla und Co. spielen am Freitag (16.30 Uhr/ZDF) gegen Spanien um den Einzug ins olympische Endspiel.
Am Freitag: Dänemark gegen Slowenien
Nicht weniger spannend war im Anschluss das Duell Dänemark gegen Schweden. Auch wenn Simon Pytlick, Lukas Jørgensen, Emil Jakobsen und Niclas Kirkeløkke früh deutlich in Führung lagen, ein leichter Sieg wurde es nicht. Jim Gottfridsson und seine Schweden kämpften sich bravourös zurück und unterlagen am Ende knapp mit 31:32. „Halbfinale bei den Olympischen Spielen hört sich gut an. Die Schweden spielten stark und das Angriffsspiel, das wir erwartet haben. Wir haben es trotzdem nicht in den Griff bekommen. Ich bin froh, dass wir den Sieg am Ende gezogen haben”, so Lukas Jørgensen, der genau wie Emil Jakobsen fünf Tore erzielte. Simon Pytlick war Dänemarks Top-Torjäger und traf neun Mal. Kirkeløkke steuerte ein Tor bei uns meinte: „Es ist schön, im Halbfinale zu stehen." Jim Gottfridsson (2 Tore) hingegen sagte enttäuscht: „Es ist bitter, weil wir heute unser bestes Spiel im gesamten Turnier gemacht haben. Wir wussten, dass wir eine solche Leistung gegen Dänemark zeigen müssen und das wir sie schlagen können. Wir hatten sie auch am Rande der Niederlage, aber es hat nicht gereicht. Wir waren allerdings selber Schuld, dass wir überhaupt gegen Dänemark gespielt haben. Unsere Gruppenphase war einfach nicht gut genug.” Im späten Spiel am Abend gewannen die Slowenen um Blaz Blagotinsek mit 33:28 gegen Norwegen. Der SG Kreisläufer steuerte drei Treffer bei und bekommt es nun am Freitag (21.30 Uhr) mit seinen dänischen Vereinskollegen zu tun.