Was für eine Berg- und Talfahrt!

- Die SG rettete gegen die Rhein-Neckar Löwen ein 26:26-Remis

Ein Krimi zum Trainer-Jubiläum: Die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen trennten sich am Donnerstagabend mit 26:26 (11:16). Die SG wahrte damit ihre Chancen im Titelkampf der LIQUI LOLY HBL. Als bester Torschütze ragte diesmal der sehr agile Mads Mensah mit neun Treffern heraus.

Zum 200. Mal saß Maik Machulla als Chefcoach auf der Bank – und stand noch viel häufiger vor ihr. Er registrierte das Tempo, aber auch die Hektik in der Partie. Die Rhein-Neckar Löwen erreichten als erste eine gute Effizienz und eine größere Zielsicherheit aus der zweiten Reihe. Sie operierten schon früh mit sieben Feldspielern, leisteten sich allerdings auch einen Wechselfehler. Der brachte die Gäste nicht aus dem Takt, kurz darauf hieß 5:9. Ein Team-Timeout sollte Ruhe in die Aktionen bringen, hatte aber keinen Effekt. Bis auf 7:14 musste die SG den Gegner enteilen lassen. Torbjørn Bergerud hielt durchaus, doch die Abpraller landeten höchst selten bei einem Mitspieler. Gøran Søgard kam in die Partie und agierte als Spitze einer 5:1-Abwehr. Bis zur Pause verkürzten die Hausherren den Rückstand leicht.

Zwei Aufholjagden zum Unentschieden
Mit Wiederbeginn deckte die SG wieder im 6:0-Verbund. Der Auftakt war sehr verheißungsvoll: Nach 19 Sekunden zappelte der Ball schon im Netz, eine Minute später wieder. Jim Gottfridsson und Magnus Rød waren die Absender. Plötzlich lief es. Marius Steinhauser mischte nun auf dem rechten Flügel mit und traf gegen seinen Ex-Klub zum 18:18. Auszeit der Rhein-Neckar Löwen! Danach glich der sehr dynamische Mads Mensah zwar noch zum 19:19 aus, doch dann suchte die SG wieder ihren Rhythmus, haderte auch mit dem Wurfglück – gerade über außen. Aber selbst von einem Vier-Tore-Rückstand ließ sich die SG nicht schocken und kehrte in die Partie zurück. Auch dank einiger Spielzüge mit zwei Kreisläufern. Die Schlussphase war an Dramatik nicht zu überbieten: Ein technischer Fehler verhinderte die erste Führung der SG, ein tolle Parade von Torbjørn Bergerud vereitelte gegen den heranstürzenden Albin Lagergren das 25:27. 67 Sekunden vor Ende lochte Hampus Wanne zum 26:26 ein. Die 6:0-Abwehr stand – und eroberte sogar noch den Ball. Johannes Golla zog unter Zeitdruck aus größerer Entfernung ab. Ein „Not-Wurf“, der zur Beute von Andreas Palicka wurde. Ein Remis, das keinen großen Jubel kannte.

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen  26:26 (11:16)
SG Flensburg-Handewitt: Bergerud (14 Paraden) – Golla (4), Hald (2), Svan (2), Wanne (2), Steinhauser (1), Mensah (9), Søgard, Gottfridsson (3/2), Petersson, Rød (3)
Rhein-Neckar Löwen: Palicka (13/1 Paraden) – Schmid (6), Veigel (1), Kirkelokke (7), Lagarde, Patrail, Tollbring (5/1), Abutovic (1), Lagergren (2), Gislason (1), Nilsson (1), Kohlbacher (2)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Rød 4, Hald 2, Golla 2 – Schmid 2, Gislason 2); Siebenmeter: 3/2:1/1 (Palicka hält gegen Wanne); Zuschauer: 0
Spielverlauf: 0:1 (2.), 1:3 (6.), 3:4 (6.), 4:5 (10.), 5:6 (12.), 5:9 (14.), 6:10 (16.), 7:11 (17.), 7:14 (21.), 9:14 (25.), 10:16 (28.) – 13:16 (32.), 15:17 (35.), 18:18 (41.), 19:19 (43.), 19:23 (47.), 20:24 (50.), 23:24 (53.), 25:25 (56.), 25:26 (58.)