Rot-Weiß dominierte die 60 Minuten von Stockholm, danach eroberte Rot-Gold das Siegerpodest. Die dänischen Handballer schlugen zunächst im Endspiel der Weltmeisterschaft die Franzosen mit 34:29, dann tauschten sie in der Kabine ihre Trikots und nahmen mit Goldglanz am Körper die Goldmedaillen sowie den glänzenden Weltpokal entgegen. 2023 war der dritte dänische Streich in Reihe – das hatte es zuvor im Welthandball noch nicht gegeben. An diesem besonderen Coup waren auch etliche SG Akteure beteiligt. Allein die aktuellen Spieler bringen es auf 14 WM-Goldmedaillen. Mads Mensah und Johan Hansen waren sogar bei allen drei Triumphen dabei. Kevin Møller und Emil Jakobsen stiegen 2021 in den Goldrausch ein. Niclas Kirkeløkke, Simon Pytlick und Lukas Jørgensen bestritten 2023 ihr erstes erfolgreiches WM-Finale. Lasse Møller war vor zwei Jahren beim ersten Spiel dabei, verletzte sich dann aber. Jetzt fehlt der Halblinke als einziger, alle anderen sieben dänische SG Profis haben ein Ticket erhalten.
Zwei Drittel des Turniers als Heim-WM
So manch einer zitterte aber, ob er wirklich dem 19er WM-Aufgebot angehören würde, das Trainer Nikolaj Jakobsen wenige Tage vor Weihnachten bekanntgab. „Dass ich zuletzt bei Olympia nicht dabei war, sorgt für etwas mehr Unsicherheit als die Jahre zuvor“, verriet Mads Mensah. Jetzt dominiert die Vorfreude auf sechs Auftritte in Herning. „Bei der WM 2019 habe ich einige Spiele gesehen und die fantastische Atmosphäre genossen“, schwärmt Lukas Jørgensen. „Die ersten beiden Drittel des Turniers dürfte sich wieder wie eine Heim-WM anfühlen.“ Das Ziel ist auch wie immer: Gold. Bis dahin liegt aber viel Arbeit vor dem Danebrog-Team. Schließlich müssen die Lücken geschlossen werden, die die Rücktritte von Mikkel Hansen und Niklas Landin auf und neben dem Spielfeld hinterlassen haben.
Vom Test zum Ernstfall
Gegen Bahrain standen in Kopenhagen zwei Tests auf dem Programm. Die Ergebnisse: 33:17 und 39:20. Diese beiden Begegnungen sind eine Vorbereitung auf die drei Gruppenspiele von Herning, die eher unorthodoxe Taktiken erwarten lassen. Es geht gegen Algerien (Dienstag, 20.30 Uhr), Tunesien (Donnerstag, 20.30 Uhr) und Italien (Samstag, 20.30 Uhr). „Die anderen Teams werden alles geben, um uns zu schlagen“, glaubt Lukas Jørgensen. „Aber ich denke natürlich, dass wir Gruppensieger werden.“ In der Hauptrunde treffen die Dänen definitiv auf drei europäische Mannschaften, darunter höchstwahrscheinlich die DHB-Auswahl. Ab dem Viertelfinale – sofern es erreicht wird – wird Oslo der dänische Spielort sein.