Wahnsinnige Wende

- Die SG rettete einen Punkt in Mannheim

Klasse! Die SG Flensburg-Handewitt schnupperte bereits kräftig an ihrer zweiten Niederlage in der LIQUI MOLY HBL, konnte aber am Ende einen Punkt aus Mannheim entführen. Nach 60 Minuten hieß es bei den Rhein-Neckar Löwen 31:31 (13:19). Die besten Torschützen waren Hampus Wanne (7), Lasse Svan und Johannes Golla (je 5).

Zunächst eine gute Nachricht: Magnus Rød konnte am Samstag 30 Minuten mit der Mannschaft trainieren und in Mannheim mitwirken. Allerdings konnte auch er nicht verhindern, dass die SG schnell in Rückstand geriet. Während sie im Angriff schnell die ersten Fehlwürfe einstreute, agierten die Rhein-Neckar Löwen die ersten zehn Minuten hundertprozentig. Beim 8:3 nahm Maik Machulla sein erstes Team-Timeout und musste sich gleich danach zwei weitere Gegenstöße der Hausherren ansehen. Die SG lag früh mit sieben Treffern zurück. Gøran Søgard schritt mit Leisten-Problemen in die Kabine und konnte nicht weiterspielen. Torbjørn Bergerud ging zwischen die Pfosten, bekam einige Würfe zu fassen, musste aber auch zwei Mal kräftig einstecken. Jacob Heinl und Simon Hald positionierten sich in der 6:0-Deckung. Es folgte eine Wellenbewegung. Als Simon Hald einen erweiterten Gegenstoß zum 13:11 abschloss, sah es plötzlich wieder gut aus. Doch in der Offensive dominierte eine Verunsicherung.

Marius Steinhauser mit Nervenstärke
Angesichts des irren Spielverlaufs des ersten Durchgangs waren die Hoffnungen auf eine Wende nicht im Keller. Und es begann sehr gut. Mit zwei Kontern brachte Lasse Svan die SG auf 20:17 heran. Damit nicht genug: Torbjørn Bergerud stand weiterhin auf seinem Posten. Mads Mensah, der bis Sommer sechs Jahre lang für die Rhein-Neckar Löwen gespielt hatte, schloss aus dem Rückraum ab und bediente kurz darauf Johannes Golla. 20:20 – unglaublich! Als Magnus Rød mit einer Zeitstrafe kurz auf die Bank musste, griff Magnus Holpert ein und warf gleich ein Tor. Es war nun ein Duell auf Augenhöhe. Bei der SG lief viel über die Außen. Zwei Mal vergab sie die Chance zur Führung, dann holte Jim Gottfridsson einen Siebenmeter heraus, den Marius Steinhauser zum 28:29 verwandelte. Die Gastgeber agierten die letzten fünf Minuten mit sieben Feldspielern und antworteten zum 31:30. Ein letzter Angriff, Hampus Wanne zog aus spitzem Winkel durch, wurde aber von Andy Schmid regelwidrig gestört: Siebenmeter. Ex-Löwe Marius Steinhauser behielt die Nerven, glich aus und löste erleichterten Jubel aus. Ein Punktgewinn!

Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt   31:31 (19:13)
Rhein-Neckar Löwen: Palicka (15 Paraden) – Schmid (8/1), Gensheimer (9/1), Kirkelokke, Lagarde (1), Patrail, Abutovic, Lagergren (3), Groetzki (3), Petersson (2), Gislason, Nielsen (1), Nilsson (3), Kohlbacher (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (1/1 Parade), Bergerud (11 Paraden, ab 12.) – Golla (5), Hald (2), Svan (5), Wanne (7), Steinhauser (3/3), Heinl, Mensah (3), Søgard (1), Gottfridsson (1), Holpert (1), Rød (3)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Gensheimer 4 – Golla 2, Rød 2); Siebenmeter: 3/2:4/3 (Buric hält gegen Gensheimer – Wanne wirft über das Tor); Zuschauer: 0
Spielverlauf: 1:1 (2.), 3:1 (6.), 5:2 (7.), 5:3 (7.), 10:3 (12.), 10:6 (14.), 13:6 (16.), 13:11 (24.), 16:11 (26.), 18:12 (29.) – 20:13 (31.), 20:20 (38.), 22:21 (40.), 23:23 (44.), 25:24 (47.), 26:26 (51.), 28:27 (54.), 28:29 (55.), 30:29 (58.), 31:30 (60.)