Vom Spielfeld in die Geschäftsstelle

- Die neue Rolle von Holger Glandorf

„SG Flensburg-Handewitt, Holger Glandorf, hallo!” Am Telefon ist der Ex-Profi, der seit August unter der Bezeichnung „Marketing und Team-Management” in die Arbeit der Geschäftsstelle eingestiegen ist. Ein Dauerkarten-Inhaber hat Fragen zum Ticketverkauf. Und: Wie viele Zuschauer dürfen in die Halle? Holger Glandorf nimmt sich Zeit, schildert die unklare Lage aufgrund sich stetig ändernder Bestimmungen und Nachrichten.

Man könnte meinen der 37-Jährige sei in Zeiten der Corona-Pandemie ins kalte Wasser geworfen worden. Er selbst scheint die Gesamtlage eher als Herausforderung zu sehen, an der man wachsen kann. „Wir können es nicht ändern”, meint Holger Glandorf. „Also versuche ich es positiv zu sehen. Es ist eine spannende Zeit, in der ich gleich viel Erfahrung sammele und viele Einblicke erhalte.”

Kein zufälliger Schritt
Fast selbstverständlich ist es für ihn, nach neun Jahren als aktiver Spieler seinem Klub nun in anderer Funktion zu unterstützen. Ein zufälliger Schritt war es nicht. Parallel zur sportlichen Laufbahn absolvierte der Weltmeister von 2007 ein Studium im Sportmanagement und erwarb ein Zertifikat als EHF-Handball-Manager. Diese Qualifikationen vermochten allerdings kaum auf die Schwerpunkte in den ersten Wochen des Geschäftsstellen-Jobs vorbereiten. Holger Glandorf wirkte an Corona-Zuschauer-Modellen für den Spielbetrieb mit, was viel Kommunikation mit den neuen Kollegen, der FLENS-ARENA, den Handballverbänden und Behörden bedeutete.

In alle Bereiche hineinschnuppern
Der Aufwand für das Marketing fiel bislang deutlich kleiner aus, wenngleich einige Gespräche mit möglichen Sponsoren angestoßen wurden. Auch in die anderen Bereiche der Geschäftsstelle schnuppert Holger Glandorf nach und nach. Und vermisst er den aktiven Sport? „Ich habe derzeit kein Verlangen zu trainieren”, sagt er. Der Kontakt zu den alten Kameraden löst dennoch freudige Emotionen aus – sei es bei den Corona-Testungen für das Team, in die Holger Glandorf involviert ist, oder bei einigen Gesprächen.

Schreibtisch-Job statt Abschiedsspiel
Seine letzte Partie bestritt er am 8. März in Berlin. Irgendwann soll noch das offizielle Abschiedsspiel ausgetragen werden. „Das hat keine Eile, vielleicht wird es der Abschluss der Corona-Zeit”, meint Holger Glandorf.  Erst einmal ruft der neue Schreibtisch-Job. „Ich habe mich sehr gut eingelebt und schnell neue Kontakte geknüpft”, erzählt er. „Es freut mich, dass ich die SG nun in anderer Funktion unterstützen kann” Das Telefon klingelt wieder. „SG Flensburg-Handewitt, Holger Glandorf, hallo!”