Fast zwei Stunden vor dem Anpfiff wird Aleš Pajović die Katakomben der „Hölle Nord“ betreten. Es ist nicht das erste Mal, aber zum ersten Mal hofft er auf einen Heimsieg. Mit Ciudad Real – das ist schon fast 20 Jahre her – hat der neue SG Chefcoach sogar mal in Flensburg gewonnen. Mit Magdeburg und Lübbecke hingen die Trauben aber zu hoch. „Das habe ich auch meinen Jungs gesagt: Der Gegner muss denken, dass es echt hart werden wird, hier zu bestehen“, erzählt der Slowene. Glücklich schätzt er sich, dass er mit allen 15 Profis planen kann. Lukas Jørgensen spürte zuletzt, die hohe Belastung der letzten Wochen am Knie und erhielt am Dienstag eine Pause. Eine MRT-Untersuchung brachte gute Nachrichten. Auch Kay Smits, der am Dienstag geschont worden war, mischte beim Abschlusstraining am heutigen Freitag mit.
Der Erfolg vom Dienstag als Fundament
Mit seinem Co-Trainer Anders Eggert ging Aleš Pajović nochmals die vielen Spielzüge durch. Gerade am Anfang einer Zusammenarbeit müssen grundsätzliche Gespräche geführt werden. Das erste Gefühl und ebenso die tiefergehende Analyse des 36:31-Erfolgs in Gummersbach bescheinigten der SG eine gute Offensivleistung. So wurden die Stellschrauben für die zweite Partie gegen die Oberbergischen vor allem für die Abwehrarbeit nachgezogen. „Das Timing kann noch optimiert werden“, stellte Aleš Pajović fest. „Und auch das Rückzugsverhalten sollten wir im Blick haben. Gerade Ellidi Vidarsson ist verdammt schnell.“ Der SG Coach ist sich sicher, dass die Kulisse motivierend wirken wird. Die GP JOULE Arena ist ausverkauft. Auf den Rängen werden auch ein paar ganz besondere Gäste sitzen: die fast komplette Mannschaft der SG Weiche-Handewitt, die 1984 den Bundesliga-Aufstieg schaffte.