Ungewöhnliches Derby ohne Fans

- Die Stimmen zum 104. Landesderby

Zum 37. Mal beendete die SG Flensburg-Handewitt ein Landesderby als Sieger. Nach dem 31:28-Erfolg hat sie sich mit 34:4 Punkten wieder an die Spitze der LIQUI MOLY HBL gesetzt und hat nun genau die Hälfte der 38 Spieltage absolviert. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Unter diesen Voraussetzungen und ohne Zuschauer fand noch nie ein Derby statt. Was wäre hier losgewesen, wenn unsere Fans da gewesen wären? Die freie Zeit vor dem Derby hat uns natürlich geholfen. Hätten wir jeden dritten Tag und mit einem verkleinerten Kader spielen müssen, wäre es heute noch schwieriger gewesen. Ich habe einen riesigen Respekt davor, wie die Jungs sich heute in das Spiel schmissen. Sie kämpften nicht nur, sondern zeigten richtig guten Handball. Wir verteidigten sehr gut und spielten vorne sehr intelligent. Unsere Effektivität war ausgezeichnet. Wir kommen aus dem Spiel mit Rückenwind und freuen uns auf die kommenden Aufgaben.“

Jim Gottfridsson, SG Spielmacher: „In den letzten Minuten hat Kiel einige leichte Fehler begangen. Wir kamen zu vielen guten Würfen. Mit unserem derzeitigen Kader müssen wir steuern, wann wir mit Tempo spielen. Wir probieren immer, Schwächen in der Kieler Verteidigung zu finden. Das ist uns heute besser gelungen als im Hinspiel.“

Hampus Wanne, SG Linksaußen: „Es war schon ein komisches Gefühl. Wir sind es zwar inzwischen schon fast gewohnt, ohne Zuschauer zu spielen. Aber bei einem Derby war das erstmalig der Fall. Zum Glück haben wir in den letzten zwei Wochen nicht vergessen, wie man Handball spielt. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Jetzt geht es erst einmal in der EHF Champions League weiter.“

Johannes Golla, SG Kreisläufer: „Für uns war es ein sehr wichtiges Spiel. Hätte der THW gewonnen, wäre es für uns sehr schwer geworden. Nun haben wir die bessere Ausgangsbasis. Wir sind es in dieser Saison leider gewohnt, dass immer mehrere Spieler ausfallen. Die dabei waren, investierten alles. Da war es ein Vorteil, dass wir ausgeruhter waren.“

Filip Jicha, THW-Trainer: „Wir fanden das gesamte Spiel nicht richtig statt. Uns fehlte es an Intensität, die Flensburger waren schlauer. Wir waren zu sehr auf den Gegner fokussiert. Das ist ungewöhnlich für uns. Im Ganzen muss man eingestehen, dass Flensburg verdient gewonnen hat.“

Mattias Andersson, THW-Keeper: „Die SG war heute besser, machte weniger Fehler und ging gut in die Chancen. Wir brachten nicht die Leistung, die in einem Derby gefordert ist. Wir haben nicht gewonnen – das ist alles, was zählt. Am Ende bin ich froh, dass ich 40 Minuten im Tor überlebt habe, das war nicht der Plan.“