Stolze Leistung in Bukarest

- SG machte nach der Pause die Schleusen dicht

Die SG Flensburg-Handewitt trotzte allen Widrigkeiten und gewann mit 28:20 (13:13) bei Dinamo Bukarest. Mit diesem Sieg verbesserten sich die Nordlichter auf 7:9 Punkte in der Staffel B der EHF Champions League. Die besten Torschützen waren Aaron Mensing (9), Mads Mensah (5) und Emil Jakobsen (5).

Die Geisterkulisse von Bukarest war ein etwas skurriler Ort für einen historischen Moment: Lasse Svan absolvierte mit Anpfiff seinen 626. Einsatz für die SG und zog damit mit dem bisherigen Rekordspieler Lars Christiansen gleich. Ohnehin lag der Fokus zunächst darauf, die personellen Rückschläge zu verdauen. Magnus Rød, der wieder über Knie-Probleme klagte, fehlte in der Deckung. Der Rückraum musste ohne Jim Gottfridsson auskommen. Dennoch spielte die SG gut mit, führte zunächst häufiger. Aaron Mensing erzielte sogar das 5:7. Eine missglückte Überzahl und weitere Nachlässigkeiten ermöglichten Dinamo einen 4:0-Lauf. Dann stabilisierten sich die Gäste wieder. Benjamin Buric parierte einen Strafwurf. Emil Jacobsen verwandelte einen Gegenstoß zum 9:9-Ausgleich. Unentschieden – so lautete auch der Spielstand nach 30 Minuten.

Elf Minuten ohne Gegentor
Vor Wochenfrist setzte sich die SG gleich mit Wiederbeginn ab. Dieses Mal musste ein solcher Spielverlauf aufgrund der veränderten Bedingungen eigentlich ausgeschlossen werden. Emil Jakobsen sorgte aber für einen absoluten Augenschmaus, indem er einen „Billard-Pfosten-Dreher“ ins Netz setzte. Als Aaron Mensing zum 14:15 durchgebrochen war, nahm Dinamo Bukarest bereits ein Team-Timeout. Die zweite Zeitstrafe gegen Anton Lindskog drohte zur Hypothek zu werden. Doch Benjamin Buric schnappte sich den nächsten Siebenmeter. Auch der Schlagwurf von Mads Mensah entfachte Rückenwind. Die Hausherren fanden satte elf Minuten kein Mittel gegen den Mittelblock der SG – oder scheiterten an Benjamin Buric. Teitur Einarsson vollendete einen 6:0-Zwischenspurt zum 15:21. Die SG hatte alles im Griff und demoralisierte den rumänischen Meister. Aaron Mensing erhöhte mit einem stolzen Wurf auf 18:25. Wer hätte gedacht, dass sich die Gäste im zweiten Durchgang nur sieben Treffer einfangen würden. Eine stolze Leistung, die in einen Jubeltanz mündete.

CS Dinamo Bukarest – SG Flensburg-Handewitt      20:28 (13:13)
CS Dinamo Bukarest:
Heidarirad (2 Paraden, ab 46.), Ghedbane (9 Paraden) – Racotea (1), Alouini (1), Ghionea (4/1), Gurbindo (1), Negru, Dissinger, Pascual (1), Gavriloaia (2), Nantes (5), Bizau, Mousavi, Mamdouh (5), Militaru, Sorhaindo
SG Flensburg-Handewitt: Buric (17/2 Paraden) – Golla (3), Svan (1), Meyer-Siebert, Steinhauser, Mensah (5), Jakobsen (5), Mensing (9), Einarsson (4), Lindskog (1)
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Dissinger 4 – Lindskog 4, Mensah 2, Mensing 2); Siebenmeter: 3/1:1/0 (Ghionea scheitert zwei Mal an Buric – Ghedbane hält gegen Jakobsen); Zuschauer: 0
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 2:3 (4.), 4:4 (6.), 4:6 (9.), 5:7 (11.), 9:7 (15.), 9:9 (18.), 11:10 (21.), 12:11 (22.), 13:12 (28.) – 14:13 (32.), 15:15 (36.), 15:21 (47.), 17:22 (48.), 18:23 (54.), 19:25 (57.), 19:28 (60.)