Wenn drei Mal die letzten fünf Minuten, ja zwei Mal davon die letzten 60 Sekunden anders verlaufen wären, hätte die SG 14:0 Punkte auf dem Konto gehabt. Hätte, hätte, Fahrradkette! Die Realität sieht anders aus: 9:5 Zähler. Dementsprechend war die Crunch-Time die letzten Tage ein großes Gesprächsthema in der Mannschaft. „Die drei letzten Angriffe in Hannover waren von uns als Gruppe nicht gut genug“, übt SG Coach Nicolej Krickau Selbstkritik. „Wir haben jetzt ein paar Dinge integriert und sollten besser vorbereitet sein auf bestimmte Angriffssituationen.“ Er weiß aber auch, dass sich für eine erfolgreiche Schlussphase nicht alles planen lässt. Welcher Spieler hat einen Lauf? Was macht der Gegner? Wer spielt für den Gegner? Es bleiben nur schwer kalkulierbare Ungewissheiten. „Aber wir haben hoffentlich mehr Stabilität und auch mehr Kreativität, unsere Stärken umzusetzen und die Schwächen des Gegners auszunutzen“, erläutert Nicolej Krickau.
Mit vollem Kader in die Geduldsprobe
Natürlich gab es weitere Schwerpunkte in der heutigen Übungseinheit. Schließlich ist die HSG Wetzlar eine andere Mannschaft als etwa die TSV Hannover-Burgdorf. Es geht gegen eine Sieben, die von einer stabilen Abwehr profitiert und sich vermutlich auf ein eher langsames Tempo besinnen wird. „Nach drei Spielen in Folge ohne doppelten Punktgewinn werden wir mit vielen Emotionen ins Spiel gehen“, glaubt Nicolej Krickau und warnt: „Wetzlar wird mit unserer Geduld spielen. Wir müssen immer geduldig sein, auch wenn wir in drei Minuten nur einmal den Ball bekommen sollten.“ Im Kader stehen voraussichtlich alle 15 Profis. Lukas Jørgensen, der am Dienstag pausierte und zuletzt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, trainierte wieder mit.