Sieg im 111. Landesderby

- SG landet einen Auswärtssieg in Kiel

Das 111. Landesderby ist Geschichte. Die SG Flensburg-Handewitt gewann trotz eines Fehlstarts mit 37:33 (17:17) beim THW Kiel. Die besten Torschützen waren Emil Jakobsen (9/3) und Lasse Møller (8).

55 Minuten vor dem Anpfiff schallte erstmals jubelartige Vorfreude aus einer Ecke des Oberranges. Aksel Horgen und Mads Mensah betraten das Spielfeld und eröffneten das Warmup. Mental musste sich niemand aufwärmen, das Spiel hatte gleich viele Emotionen parat. Nur 15 Sekunden nach dem ersten Gegentreffer glich Johan Hansen aus. Die Anfangsphase ging allerdings klar an den THW. Fast alle Situationen endeten zugunsten der Hausherren. Auch als sich vier Spieler – zwei von jeder Mannschaft – gleichzeitig nach dem Ball warfen, hatten die Kieler den Vorteil. Nach acht Minuten nahm die SG Bank bereits das Team-Timeout. Kurz darauf war beim 2:8 der Tiefpunkt erreicht. Emil Jakobsen erzielte einen schönen Treffer vom Flügel und ballte beim Rücklaufen die Fäuste. Es geht doch! Lasse Møller verkürzte aus dem Rückraum auf 7:10. Die 6:0-Abwehr hatte sich gefunden, der THW operierte deshalb häufiger mit sieben Feldspielern. Die SG hatte jetzt Oberwasser: Lukas Jørgensen setzte sich am Kreis durch. Nur noch 10:11! „Jetzt geht´s los!“, skandierten die Fans im Oberrang. Kurz darauf feierte Kevin Møller eine weitere Parade. Kay Smits lochte aus der Distanz zum 13:13 ein. Sogar die erste Führung lag in der Luft, sie glückte aber noch nicht.

Perfekter Start in den zweiten Durchgang
Die SG hatte den ersten Angriff der zweiten Hälfte. Lasse Møller tänzelte durch die Deckung und erzielte die erste Führung des Nachmittags. Benjamin Buric stand nun im Kasten – und hielt. Einen folgenden Gegenstoß nutzte Simon Pytlick zum 20:18. Für die SG lief es nun bestens. Für Lasse Møller galt diese Aussage besonders. Die „Zebras“ flüchteten sich in eine Auszeit, verloren danach aber gleich wieder den Ball – und es hieß 20:25. „Einmal Flensburg, immer Flensburg“, donnerte es unter dem Hallendach. Emil Jakobsen erhöhte auf 27:21. Die Wunderino Arena staunte. Simon Pytlick und Lasse Møller hatten vorne alles im Griff. Die Defensive der SG stach ebenso. Emil Jakobsen ergatterte einen Abpraller und drückte zum 30:25 ein. So etwas hat demoralisierende Wirkung – für den Gegner! Der THW versuchte es mit einer offenen Deckung und näherte sich mit dem 30:34 vorsichtig an. Ein Team-Timeout zur rechten Zeit beseitigte die letzten Zweifel. Bevor Emil Jakobsen einen Siebenmeter per Heber verwandelte, sangen die Fans: „Derby-Sieger, Derby-Sieger!“ Und wenig später feierte der Anhang mit der Mannschaft: „Die Nummer eins im Land sind wir!“
 

THW Kiel – SG Flensburg-Handewitt  33:37 (17:17)
THW Kiel: Mrkva (2 Paraden), Wolff (10 Paraden) – Duvnjak (6), Landin, Øverby (2), Wiencek (1), Pabst, Johansson (3), Dahmke, Zerbe (4), Madsen (6), Bilyk (1), Pekeler (2), á Skipagøtu (5), Imre (3/2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (9 Paraden, ab 31.), K. Møller (8 Paraden) – Pytlick (5), Golla (3), Kirkeløkke (5), Mensah, Gottfridsson, Jørgensen (3), Hansen (2), Jakobsen (9/3), Smits (2), Blagotinsek, L. Møller (8)
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Johansson 2, Zerbe 2, Wiencek 2 – Pytlick 2, Kirkeløkke 2); Siebenmeter: 2/2:3/3; Zuschauer: 10.285 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:1 (2.), 4:1 (4.), 4:2 (5.), 8:2 (9.), 9:3 (11.), 9:6 (14.), 10:8 (18.), 11:10 (21.), 13:11 (23.), 13:13 (25.), 15:14 (27.), 16:16 (28.) – 17:18 (31.), 18:20 (34.), 19:22 (36.), 20:22 (37.), 20:25 (39.), 21:27 (41.), 23:27 (44.), 24:29 (45.), 25:31 (48.), 27:32 (51.), 28:34 (52.), 30:34 (54.), 31:36 (56.), 32:37 (58.)