Es dürfte ein torreiches Spiel werden. Im November siegte die SG bei Valur Reykjavik mit 37:32, wenige Wochen zuvor behauptete sich der isländische Meister mit 43:39 gegen FTC Budapest. „Die laufen unheimlich viel“, wusste Teitur Einarsson schon im Vorfeld der Begegnung. „Sie sind zwar nicht so groß, dafür aber schnell und gut ausgebildet.“ Der SG Linkshänder kennt die Spieler von Valur natürlich, obwohl er nie in diesem Verein war. „In Island sind alle Handballer eine große Familie“, erzählt er. Von der Insel im Nordatlantik ist zu hören, dass die Spieler im Dezember nach einem intensiven Spielplan mit der EHF European League doch sehr müde waren. „Die Pause im Januar tat allen sehr gut“, erzählt der frühere Torwart und heutige Manager Theodor Hjalti Valsson. Bis auf den japanischen Keeper Motoki Sakai stehen im Valur-Team nur isländische Akteure. Und von denen war nur der 37-jährige Schlussmann Björgvin Pall Gustavsson zur Weltmeisterschaft in Schweden.
Große Namen in der langen Historie
Die Nachwuchsarbeit des Klubs ist legendär, immer wieder schaffen aussichtsreiche Talente den Weg an die nationale und sogar internationale Spitze. Legenden wie Olafur Stefansson oder Dagur Sigurdsson starteten ihre Karriere im Hauptstadtverein ihres Heimatlandes. Als prägende Kraft im aktuellen Rückraum gilt der Halblinke Magnus Oli Magnusson. Große Perspektiven wird auch den beiden Brüdern Arnor und Benedikt Oskarsson bescheinigt. Sie besetzen die anderen beiden Rückraum-Positionen. Auffällig ist zudem der torgefährliche Linksaußen Stiven Valencia. Die Handballsparte wurde bereits 1940 gegründet. 24 Mal wurde der Klub isländischer Landesmeister. Ein historischer Erfolg gelang 1980. Als viele osteuropäische Teams wegen der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Moskau auf eine Teilnahme am Europapokal verzichteten, nutzte Valur die Gunst der Stunde, zog im Landeswettbewerb ins Endspiel ein und verlor in der Münchner Olympiahalle gegen den TV Großwallstadt mit 12:21. Nun stehen die Chancen gut, das Achtelfinale zu erreichen. Trainer ist übrigens Snorri Gudjonsson. Der 41-Jährige spielte einst für Großwallstadt, Minden und die Rhein-Neckar Löwen in der Bundesliga.