Insgesamt steht der HBW über dem Strich. Der prägnanteste Coup war der Kantersieg über die MT Melsungen. Bemerkenswert war auch das 32:26 im Schwaben-Duell: Erstmals überhaupt siegten die Balinger in Göppingen. Weiteren Auftrieb gab es durch das Comeback von Martin Strobel. Der Nationalspieler hatte aufgrund eines Kreuzbandrisses neun Monate lang pausieren müssen. Trainer Jens Bürkle versucht, seine Jungs am Boden zu halten. „In dieser schwierigen Liga müssen wir uns auf unsere eigene Arbeit fokussieren“, sagt er. „Wir wollen unter der Woche Gas geben und uns am Wochenende für unsere Anstrengungen belohnen.“ Der Coach, der beim ersten HBW-Aufstieg im Jahr 2006 der damaligen-Spieler-Generation angehörte, löste im Herbst 2017 den glücklosen Isländer Runar Sigtryggsson ab. Ein umfangreicher Neubeginn – nur drei Akteure im aktuellen Kader erlebten den Abstieg vor zwei Jahren mit – fruchtete letztendlich.
Weitgehend bewährter Kader
Im Sommer war kein großer Umbruch nötig. Der dänische Torhüter Mike Jensen ersetzte den abwanderungswilligen Tomas Mrkva. Allrounder Matthias Flohr, über viele Jahre im Dress des HSV Hamburg, beendete seine Karriere und schlüpfte in die Rolle des Co-Trainers. Sein Chef Jens Bürkle bezeichnete die Verpflichtung von Linkshänder Vladan Lipovina als Königstransfer. Der Montenegriner hatte zuletzt bei den Rhein-Neckar Löwen vergeblich um einen Stammplatz gebuhlt. Kurz vor dem Saisonstart folgte ihm der nordmazedonische Halblinke Filip Taleski. Keine Frage: Sportlich sorgt der HBW derzeit für positive Schlagzeilen, dafür kamen aus Stuttgart keine guten Nachrichten. Die Fördermittel des Landes Baden-Württemberg für den Neubau einer Großsporthalle in Balingen werden wohl nicht fließen. Der Bundesligist verfügt mit der Sparkassen-Arena über eine Spielstätte, die nur rund 2400 Fans fasst – weit weniger als bei den meisten anderen Klubs.