Schwedischer Wahnsinn

- EHF EURO 2022: Ein skandinavisches „Viertelfinale“

Imago/Bildbyran

Drei der vier Halbfinalisten bei der EHF EURO stehen fest. Nach Dänemark und Spanien schafften auch die Schweden den Sprung – und das mit einem furiosen Endspurt. Die DHB-Auswahl beendete das Turnier mit einem Sieg.

Die beiden schwedischen EM-Teilnehmer der SG Flensburg-Handewitt standen wie gewohnt in der Startaufstellung. Vor allem Jim Gottfridsson agierte auffällig. Zwar machte er aus neun Versuchen nur vier Tore, als Spielmacher und Passgeber war er aber unverzichtbar. Nach den 60 packenden Minuten wurde das Rückraumass zum „Spieler des Spiels“ gekürt. Die Partie nahm aus schwedischer Sicht zunächst keinen guten Verlauf. Die Norweger, denen ein Remis für den Halbfinal-Einzug genügt hätte, zogen immer weiter davon. Hampus Wanne verwandelte einen Siebenmeter zum 9:14-Halbzeitstand. Nach dem Seitenwechsel kämpften die Schweden unermüdlich und ließen sich auch von drei vergebenen Strafwürfen nicht entmutigen. Mit all seiner Energie schnellte Jim Gottfridsson durch die norwegische Abwehr und schaffte den 22:23-Anschluss. Im nächsten Angriff bediente er mit einem weiten Pass seinen Teamkameraden Hampus Wanne, der vom Kreis traf. Sein drittes Tor – und der Ausgleich! Elf Sekunden vor Schluss besiegelte ein Siebenmeter den 24:23-Sieg der Schweden.

Versöhnlicher Abschluss für die DHB-Auswahl
Für die deutschen Farben ging es nur noch um Platz vier in der Staffel und damit um Gesamtrang sieben. Es fielen gegen Russland weitere Spieler aus. So musste Defensivchef und Kapitän Johannes Golla noch mehr Verantwortung übernehmen. Bis auf eine Zeitstrafe stand er durchgängig auf dem Spielfeld. Er hatte noch genug Kraft, bis zum 16:12-Halbzeitstand fünf Tore zu erzielen. Kurz danach folgte der sechste Streich des Kreisläufers. Im zweiten Durchgang holten die Russen auf. Es ging hin und her. Ein Kempa-Trick bescherte der DHB-Auswahl den 30:29-Endstand. „Wir konnten das Turnier mit einem guten Gefühl beenden“, bilanzierte Johannes Golla. „Allein mit dem letzten Angriff zeigten wir, dass wir mit mutigem Handball begeistern wollten.“