Bei elf Corona-Ausfällen hatte die deutsche Mannschaft wieder ein verändertes Gesicht. Eine Konstante ist indes Johannes Golla. Der SG Kreisläufer stand abermals in der Startaufstellung, erzielte den 5:6-Anschluss und erhielt mit einer Zeitstrafe eine Verschnaufpause, die über die zwei Minuten hinausging. Die DHB-Auswahl spielte gefällig, leistete sich vor der Pause allerdings einige Fehler zu viel, was den Spaniern in die Karten spielte. Ein 0:5-Lauf mündete direkt nach Wiederbeginn in ein 12:19. Johannes Golla erzielte zwar noch drei Treffer vom Kreis, doch die Niederlage war nicht mehr zu verhindern. „Wir hätten schon eine Top-Leistung gebraucht, um Spanien zu besiegen“, meinte der Kapitän. „In der Abwehr waren wir nicht aggressiv und clever genug. Im Angriff fehlte uns über weite Strecken die Durchschlagskraft.“
„Spieler des Spiels“: Hampus Wanne
Bereits am Nachmittag glänzte Hampus Wanne. Der SG Linksaußen zog mit Konter, Siebenmeter und Flügelwurf bereits in den ersten sieben Minuten einen kompletten Torjäger-Kanon auf – und Schweden führte mit 5:2. Den ersten Schock verdauten die Russen, schafften beim 12:12 nochmals den Ausgleich. Dann setzten sich die Skandinavier zunehmend ab. Nach der Pause erholte sich das SG Duo zunächst, ehe es sich spektakulär zurückmeldete. Zunächst traf Hampus Wanne aus spitzem Winkel, dann ergatterte er einen langen Pass von Jim Gottfridsson, der selbst zwei Tore erzielte. Beim 24:18 war der Deckel auf der Partie. „Mit dem langsamen und kontrollierten Handball der Russen hatten wir zunächst ein paar Probleme, dann fanden wir gute Lösungen“, meinte Hampus Wanne. Mit neun Toren, darunter vier verwandelte Siebenmeter, empfahl er sich für die Auszeichnung „Spieler des Spiels“.
Dänen-Sieg beim EM-Debüt von Teitur Einarsson
In der anderen Gruppe hatte Dänemark noch eine Rechnung offen. Vor zwei Jahren hatte eine Niederlage gegen Island das frühzeitige EM-Aus eingeleitet. Nun musste der nordische Kontrahent allerdings kurzfristig fünf positiv getestete Leistungsträger ersetzen. Von den SG Akteuren mischte anfangs nur Lasse Svan mit und traf zwei Mal vom rechten Flügel. Der Topfavorit ließ hinten zunächst die Konsequenz vermissen. Um die Deckung zu stabilisieren, kamen Simon Hald und Mads Mensah. Kevin Møller trat zwischen die Pfosten, hielt kurz darauf einen isländischen Siebenmeter und war mit 14/2 Paraden ein Erfolgsfaktor. Nach dem Seitenwechsel kam Emil Jakobsen zum Zuge, bejubelte 4/2 Tore und besorgte mit einem Strafwurf auch den 28:24-Endstand. Lasse Svan brachte es auf insgesamt fünf Treffer. In der Schlussphase erlebte Teitur Einarsson seine ersten EM-Minuten und schloss zwei Gegenstöße erfolgreich ab.
So geht es weiter
Nach nur einer Nacht und ohne Training geht es in der Staffel II bereits am morgigen Freitag weiter. Um 20.30 Uhr fordert die DHB-Auswahl die Norweger heraus. Das Spiel wird „live“ im ZDF übertragen. Bereits um 18 Uhr (Eurosport) hoffen die Schweden gegen Polen auf einen weiteren Sieg. In der Gruppe 1 wird am Samstag gespielt. Um 18 Uhr trifft Island auf Frankreich, und um 20.30 Uhr strebt Dänemark gegen Kroatien den nächsten Erfolg an. Eurosport zeigt beide Samstag-Partien.