Rückschlag im Titelrennen

- In der Schlussphase dominierten die Füchse Berlin

Nach 55 Heimspielen ohne Niederlage ist der Heimnimbus gebrochen. Und vor allem: Die Tabellenspitze der LIQUI MOLY wanderte gen Süden. Die SG Flensburg-Handewitt unterlag am Donnerstagabend den Füchsen Berlin mit 29:33 (15:14). Als beste Torschützen traten Lasse Svan (7), Hampus Wanne (7/2) und Jim Gottfridsson (6) in Erscheinung.

Was für ein Anblick! 2300 Zuschauer füllten die FLENS-ARENA. Tosender Beifall begleitete den ersten Angriff, der sich über zwei Minuten hinzog, aber noch keinen Erfolg brachte. Nach 5:28 Minuten erzielte dann Lasse Svan das bis dahin umjubelte Tor der Saison. Die Füchse Berlin hatten den besseren Start, mit einem zielstrebigen Gegenstoß glich Hampus Wanne bereits beim 3:3 aus. Mads Mensah und Jim Gottfridsson legten ihre Dynamik und Übersicht ins Geschehen. 6:4! Ovationen düsten durch die „Hölle Nord“ und unterstützten die Mannschaft. Das half. Johannes Golla, zuvor vier Mal vom Kreis erfolgreich, scheiterte noch. Doch im Nachwurf drückte Jim Gottfridsson den Ball über die Linie. 11:8! Mit einem Doppelschlag besorgte Lasse Svan sogar das 13:9. Die Füchse ließen sich aber nicht abschütteln. Nach 25 Minuten ein Bundesliga-Rekord: Hennig Fritz kam für einen Siebenmeter ins Gehäuse. Mit 46 Jahren und 269 Tagen stand noch nie jemand aktiv auf dem Spielfeld. Den Ball hielt der „Rekordmann“ leider nicht. Zur Pause lag sein Team aber knapp in Führung.

Die letzten 15 Minuten mit 5:11 verloren
Bei großer Hitze versprach der zweite Durchgang viel Spannung. Die „Hölle Nord“ musste zunächst den 15:15-Ausgleich schlucken. Aber es gab einen Hampus Wanne: per schneller Mitte, vom linken Flügel und aus sieben Metern – es hieß 18:16. Die Füchse antworteten: 20:20! Die Fans skandierten: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Gegenstöße über Magnus Rød und Lasse Svan stachen, doch auch das 23:21 hatte nicht lange Bestand. Beim 24:25 nahm Maik Machulla ein Team-Timeout. Der Trend war leider nicht zu brechen. Die Berliner hatten mehr Optionen im Rückraum, was sich im Endspurt offenbar bemerkbar machte. Die SG kämpfte leidenschaftlich, aber diesmal reichte es nicht. Den Applaus von den Rängen hatten sich die Spieler dennoch absolut verdient. Es ist noch nicht aller Tage Abend, es sind noch drei Spiele...

SG Flensburg-Handewitt – Füchse Berlin  29:33 (15:14)
SG Flensburg-Handewitt:
Bergerud (9 Paraden), Fritz (bei zwei 7m) – Golla (4), Hald, Svan (7), Wanne (7/2), Mensah (2), Søgard, Gottfridsson (6), Rød (3)
Füchse Berlin: Milosavljev (4 Paraden), Genz (3 Paraden, 1 Tor) – Wiede (3), Holm (2), Gojun (1), Andersson (4), Lindberg (11/7), Michalczik, Matthes (1), Kopljar (1), Vujovic (5), Koch, Marsenic (2), Drux (2)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 4:14 Minuten (Hald 2, Søgard 2 – Gojun 6, Wiede 2, Marsenic 2, Drux 2, Michalczik 2); Rote Karte: Gojun (50., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 2/2:7/7; Zuschauer: 2300
Spielverlauf: 0:2 (5.), 1:3 (6.), 4:3 (9.), 6:4 (12.), 7:5 (13.), 7:7 (15.), 8:8 (16.), 11:8 (20.), 13:9 (23.), 13:11 (25.), 15:12 (29.) – 15:15 (31.), 17:15 (33.), 18:17 (35.), 20:18 (38.), 20:20 (39.), 22:20 (41.), 23:21 (43.), 24:22 (45.), 24:26 (50.), 26:27 (52.), 27:28 (53.), 27:30 (57.), 29:31 (59.)