1986, 1987 und 1989 war TUSEM Essen deutscher Meister, in den letzten 15 Jahren stieg der Traditionsklub allerdings in einen rasanten Fahrstuhl. 2005 gewannen die Westdeutschen den EHF-Cup, büßten aber direkt danach die Bundesliga-Lizenz ein. Im Anschluss glückte bis 2007 der Durchmarsch aus der Regionalliga ins Oberhaus. Im Oktober 2008 schlidderte TUSEM erneut in die Insolvenz und in den Zwangsabstieg. 2012 gelang als Vize-Meister der 2. Liga die Rückkehr. In der Serie 2012/13 überrollte die SG den Neuling mit 40:20. In Essen allerdings konnten kurz vor Weihnachten 2012 die beiden Punkte nur nach einer Nervenschlacht entführt werden. Der TUSEM wurde zur festen Größe des Handball-Unterhauses – und lag im März an der zweiten Stelle der Tabelle. Am grünen Tisch wurde der West-Klub zum Aufsteiger gekürt.
Junges Team, neuer Trainer
Wie in der Serie 2012 /13 versuchen es die Westdeutschen nun mit einer blutjungen Mannschaft. Trainer Jaron Siewert indes wechselte nach drei Jahren zu den Füchsen Berlin und übergab das Zepter an Jamal Naji. Sportlich lief es bislang bescheiden. Erst drei Zähler stehen auf der Habenseite. Auf Unterstützung der Zuschauer muss verzichtet werden. „So haben wir uns den Auftakt in die Bundesliga nicht vorgestellt“, schreibt Geschäftsführer Niels Ellwanger in einem offenen Brief an Sponsoren und Fans. Der Verein, der seine Sporthalle vor der Saison mit einem gehörigen Aufwand ligatauglich gemacht hatte, klagt über die finanzielle Situation aufgrund der Corona-Beschränkungen. Sportlich hofft der TUSEM vor allem auf einen Leistungsschub beim Kapitän Jonas Ellwanger, beim rechten Rückraumschützen Lucas Firnhaber und beim neuen Rechtsaußen Dimitri Ignatow, der von der MT Melsungen dazustieß.