Es ist dunkel in der „Hölle Nord“. Ein Lichtspot wandert über die Tribünen, farbige Blitze zucken. Rhythmisches Klatschen begleitet die Klänge aus der Oper „Carmen“. Es heißt: „Auf in den Kampf!“. Dann laufen die Handballer der SG auf das Spielfeld – exakt im Takt und Lasse Svan vorweg. „Ich kenne ja unsere Musik gut und konnte Jahre lang auf Tobias Karlsson schauen, wie er es macht“, schmunzelt der SG Kapitän und betont: „Es ist etwas ganz Besonderes, die Mannschaft auf das Spielfeld zu führen – ein absoluter Gänsehaut-Moment.“ Es hat alles seine Ordnung, damit die Mannschaft ihren zeremoniellen Einsatz nicht verpasst. Johannes Golla achtet stets darauf, dass er und seine Teamkameraden vor einem Spiel rechtzeitig das Aufwärm-Programm beenden – wenn das Licht ausgeht. Drei Minuten vor der Rückkehr dringt ein Kommando durch die Kabine: „Fertig machen!“
Gänsehaut pur!
Einige Akteure nähern sich sofort dem Tunnel, um die Atmosphäre im Innern aufzusaugen und dem Chor der „Hölle Nord“ zu lauschen. Andere sind in der Kabine noch mit Kleinigkeiten beschäftigt, besprechen ein taktisches Detail oder streuen im Vorraum ein kleines Mini-Warmup ein. „Ich bin normaler Weise nicht der Erste“, schmunzelt Kevin Møller. „Aber manchmal höre ich, wie meine Name von den Fans gerufen wird – Gänsehaut pur!“ Kurz vor dem Startschuss klatschen sich die Spieler ab, schauen sich mit Tatkraft in die Augen. Der Kapitän läuft stets an der Spitze – das ist klar. Lasse Svan erklärt: „Alle haben ihren Platz, die Anordnung ist aber zufällig entstanden.“ Das heißt: Hat ein Spieler einmal seine Position gefunden, bleibt er ihr aus Gewohnheit treu.