Auf der Bank saßen ein paar Akteure, die man vor einer Woche dort noch nicht erwartet hätte. Marko Kopljar wurde am Montag als Neuzugang vorgestellt, der dänische Rückraumspieler Andreas Holst Jensen gesellte sich ganz frisch dazu. Und dann saß da auch noch der junge rumänische Torwart Catalin Haidu, der in den Kader rückte, da Benjamin Buric an Rücken-Problemen laboriert. Auf dem Spielfeld standen jedoch andere Akteure. Diese taten sich zunächst allerdings schwer. Es dauerte fast vier Minuten, bis Lasse Møller erstmals traf – und das auch erst im Nachsetzen. Kurz darauf fütterte der Däne den Kreis, wo sich Johannes Golla behauptete. Das 2:1 war die erste Führung. Es war ein Tanz auf Augenhöhe, bei dem sich vorerst kein Team absetzen konnte. Nach einer unverständlichen Zeitstrafe gegen Emil Jakobsen füllte ein sechster Feldspieler den Angriff auf. Ärgerlich der anschließende Ballverlust, der Göppingen aus großer Distanz mit 7:6 in Front brachte. 10:8 hieß es für die Hausherren, als Aleš Pajović sein erstes Team-Timeout nahm. Vorerst ohne Effekt. Die SG hatte zum Glück ein Plus im Torwart-Duell. Jim Gottfridsson erzielte den 14:14-Ausgleich. Zwei Sekunden vor der Halbzeit-Sirene knallte ein Wurf von Niclas Kirkeløkke an die Latte.
Keine Mannschaft kann sich absetzen
Duplizität der Ereignisse: Wieder fiel der erste Treffer aus einem Nachwurf. Dieses Mal hechtete Johannes Golla in den Kreis und drückte den Ball in die Maschen. Erneut waren die ersten Minuten eine eher torarme Angelegenheit. Die 6:0-Abwehr der SG leistete gute Arbeit, drängte Göppingen wiederholt ans Zeitspiel heran und provozierte so dankbare Abschlüsse. Allerdings ließen die Gäste selbst auch zu viele Gelegenheiten aus. Mads Mensah tanzte durch die Abwehr und traf zum 21:20 für die SG. Im Gegenzug glückte den Hausherren ein Kempa-Trick. Fast 20 Minuten konnte sich keine Mannschaft auf zwei Tor absetzen. Dann die Ausnahme der zweiten Hälfte: Emil Jakobsen lochte trotz spitzen Winkels ein, die Abwehr war zur Stelle, und Johan Hansen konterte. 23:21! Die „Hölle Süd“ kochte aber noch. Mit einem 3:0-Lauf kehrte Frisch Auf in die Partie zurück. Die Schlussphase war dramatisch. Als Lasse Møller 90 Sekunden vor dem Ende eine Zeitstrafe kassierte, war klar, dass die SG die Partie nicht vollzählig beenden würde. Marcel Schiller verwandelte seinen dritten Siebenmeter zum 27:26. Im Gegenzug bekam Johan Hansen ein Stürmerfoul abgepfiffen. Nun hatte Göppingen alles in der Hand, doch der Aufsetzer vom rechten Flügel flog über die Latte. Noch einmal eine Chance: Niclas Kirkeløkke erspähte die Lücke und traf zum Remis. Zumindest einen Punkt gerettet! Damit geht die SG Familie für zehn Tage auseinander: Die Nationalmannschaften rufen.