Ungewöhnliche Zeiten, ungewöhnliche Maßnahmen. Bei der Suche nach einem neuen Hauptsponsor wurde die HSG Nordhorn-Lingen während der Corona-Krise nicht fündig. Prompt griff man zu einer ungewohnten Lösung: Es gibt zukünftig einen neuen Trikotpartner für alle Heimspiele in Nordhorn, einen für alle Heimspiele in Lingen und einen für alle Auswärtsspiele. In der Grafschaft Bentheim muss man sich mit den Corona-Bestimmungen genauso beschäftigen wie andernorts in der Republik. Auf der anderen Seite kann man die HSG auch als einen Corona-Profiteur bezeichnen. Bei Saisonabbruch im März hatten die Niedersachsen nur zwei Siege errungen: einen gegen Leipzig, den anderen in Berlin. Nur die Entscheidung am grünen Tisch, keine Absteiger zu benennen und die LIQUI MOLY HBL auf 20 Vereine zu vergrößern, hielt die HSG ein weiteres Jahr im Handball-Oberhaus, in dem sie schon zwischen 1999 und 2009 beheimatet war.
Größte Veränderung an der Seitenlinie
Große Veränderungen gab es im Kader nicht. Der bewährte Stamm erhält die Chance, es im zweiten Anlauf besser zu machen. Gerade beim weißrussischen Rückraumspieler Anton Prakapenia und beim slowakischen Kreisläufer Dominik Kalafut, der gerade erst seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat, sehen die HSG-Verantwortlichen Steigerungspotenzial. Nur zwei Neuzugänge wurden nach Nordhorn gelotst. Der Transfer des schwedischen Halblinken Markus Stegefelt war sogar kurzzeitig vakant, da er in einen Verkehrsunfall geriet und die obligatorische, medizinische Untersuchung verpasste. Außerdem unterschrieb der 21-jährige Niederländer Sander Visser einen Zwei-Jahres-Vertrag und wird auf der rechten Außenbahn den zweiten Platz hinter Goalgetter Robert Weber besetzen. Während das HSG-Team also ein kaum verändertes Bild zeigt, wurde die sportliche Leitung in neue Hände gegeben. Die Niedersachsen trennten sich vom Isländer Geir Sveinsson und entschieden sich für Daniel Kubes, der bislang den Zweitligisten TV Emsdetten betreut hatte. Der 42-jährige Tscheche war von 2006 bis 2008 Spieler bei der HSG und trug als damaliger Abwehrchef auch maßgeblich zum Gewinn des EHF-Cups bei.