„Nicht über das letzte Tor sprechen“

- Die Stimmen zum Spiel in Leipzig

Das hatten sich alle anders vorgestellt. Und als sich in der Schlussphase doch noch die Chance auftat, gab es für die SG Flensburg-Handewitt in Leipzig kein Happyend, sondern einen bitteren Rückschlag. Die O-Töne.

Maik Machulla, SG Trainer: „Es ist extrem schwer, jetzt etwas zu sagen. Nach diesem Spielverlauf ist die Niederlage sehr bitter. Ich finde, dass wir in der Abwehr sehr gut anfingen, von Anfang an Torwart-Paraden hatten und total präsent waren. Vorne gingen wir allerdings zu fahrlässig mit unseren Möglichkeiten um und erlaubten uns auch zu viele technische Fehler. Wir rannten ständig hinterher, obwohl man das Gefühl hatte, dass wir spielerisch die bessere Mannschaft sind. Wir bestraften uns mit unseren eigenen Fehlern. In der zweiten Halbzeit waren wir konsequenter im Angriff, bekamen die Abwehr zunächst nicht gut genug gestellt. Sonst hätte Kevin Møller noch mehr Paraden gezeigt. Er machte ein sehr gutes Spiel, an ihm lag es gewiss nicht. Bei nur 25 Gegentoren hätte es reichen müssen. Wir ließen insgesamt zwölf freie Chancen liegen. Am Ende war auch die derzeitige Verunsicherung zu spüren. Jeder versuchte, den Bock umzustoßen. Wir müssen einige Dinge besprechen, einige Dinge verändern, aber es macht keinen Sinn, nicht mehr an die Mannschaft zu glauben. Es sind alles Top-Profis, die jeden Tag alles geben, aber im Sport ist es so, dass es manchmal Situationen und Momente gibt, aus denen man nur gemeinsam herauskommt.“

Franz Semper, SG Linkshänder: „Wir brauchen jetzt nicht über das Tor in der letzten Sekunde zu sprechen. Das passiert in der Bundesliga nur ganz, ganz selten. Wir hatten das ganze Spiel Zeit, eine solche Situation zu vermeiden. Wir waren stets hinten, weil Leipzig immer wieder Konter laufen konnte. Wir müssen schauen, dass wir ab jetzt einiges anders machen.“

Johannes Golla, SG Kreisläufer: „55 Minuten  plätscherte die Partie so dahin, wir waren nicht mit letzter Leidenschaft und Aggressivität präsent. Das kann man sich bei so einem heimstarken Team wie Leipzig nicht erlauben. Wir müssen uns bei den Fans und Sponsoren entschuldigen, da wir derzeit nicht das erreichen, was sie – und auch wir – von uns erwarten.“ 

Sime Ivic, Rückraumspieler des SC DHfK Leipzig: „Keine Ahnung, wie ich den letzten Freiwurf verwandelt habe. Ich hatte Marco Mamic gefragt, ob er an seinem Geburtstag werfen möchte. Ich sollte. Es war Glück, aber ein geiler Moment nach 99 Tagen ohne richtiges Heimspiel.“