Im kalten Trondheim erlebten die Handballer von Bosnien-Herzegowina vor zwei Jahren eine Europameisterschafts-Premiere, die eine aufstrebende Tendenz der Balkan-Ballwerfer dokumentierte, aber mit drei Niederlagen schon in der Vorrunde endete. Nun glückte die zweite Teilnahme. Vor den Spielen in Bratislava sind keine kühnen Worte zu hören, die einen der beiden ersten Vorrunden-Plätze und damit das Weiterkommen in die Hauptrunde einfordern. „Spanien und Schweden sind realistisch gesehen leistungsmäßig wohl zu weit weg – aber wir hoffen auf einen historischen Sieg gegen Tschechien“, sagt Benjamin Buric. „Es ist eine Bestätigung für den Handball in Bosnien-Herzegowina, dass wir zum zweiten Mal in Folge teilnehmen dürfen.“ Der SG Keeper verfolgte etwas aus der Ferne, wie sich die Teamkollegen bereits am 19. Dezember für die Vorbereitung trafen. Er stieg am 2. Januar in die Testphase ein, die in Sarajevo über die Bühne ging. Vor zwei Testspielen in Kroatien wurde Benjamin Buric positiv auf das Corona-Virus getestet. Da die Quarantäne bei zwei negativen PCR-Tests nach fünf Tagen vorzeitig beendet werden kann, darf der Torwart weiterhin auf eine Teilnahme schon zum Turnierstart hoffen.
Premiere für Teitur Einarsson
Nach Weihnachten verdrückte sich Teitur Einarsson erst einmal nach Südschweden zu seiner Freundin. Das junge Paar reiste Silvester gemeinsam nach Island. Direkt nach dem Jahreswechsel startete das isländische Team mit der Vorbereitung, bestritt in Hafnarfjördur zwei Testspiele gegen Litauen. Nationalcoach Gudmundur Gudmundsson nahm in seinen 20er Kader gleich vier Linkshänder für den Rückraum auf, darunter auch Teitur Einarsson. „Ich freue mich und werde hoffentlich viel spielen können“, sagt der 23-Jährige. „Viggó Kristjánsson und ich sollen auch auf dem rechten Flügel zum Einsatz kommen.“ Hintergrund: Nur ein gelernter Rechtsaußen ist nominiert. Am Mittwoch reisen die Isländer nach Budapest und bekommen es mit einer kniffligen Staffel zu tun. Gegen Gastgeber Ungarn, die starken Portugiesen und die aufstrebenden Niederländer droht ein frühzeitiges Aus. „Wir stecken in einer schweren Gruppe, in der alles passieren kann“, meint Teitur Einarsson vor seiner ersten EHF EURO. „In jedem Fall ist es immer ein besonderer Spaß, gegen den Gastgeber eines Turniers vor vielen Zuschauern zu spielen.“