Mit 18 Mann gegen die Weltspitze

- Johannes Golla: Erste Weltmeisterschaft als Kapitän

Ist das Viertelfinale möglich? Die DHB-Auswahl hat in Katowice mit Katar, Serbien und Algerien eine durchaus lösbare Vorrunde erhalten. In der Hauptrunde wäre ein zweiter Platz nötig, um den Sprung unter die besten Acht der Weltmeisterschaft zu schaffen.

Bundestrainer Alfred Gislason nominierte kurz vor Weihnachten 18 Spieler für die Mission in Polen und (hoffentlich) auch Schweden.
Es ist ein kleiner Dokumentarfilm „Bratislava 2022” entstanden, der die ereignisreichen und turbulenten Wochen der DHB-Auswahl im vergangenen Januar schildert. „Das war ein großes Abenteuer. Da sind unglaubliche Dinge passiert, die uns als Mannschaft viel gebracht haben, um weiter zusammenzuwachsen“, erzählt Kapitän Johannes Golla. Der Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt ist nun, zwölf Monate später, wieder dabei. Er freut sich: „Diese WM wird ein Turnier, auf das die Fans in der Welt blicken werden und an dem die besten Handballer der Welt teilnehmen werden.“ Schon 2021 war er mit zur Weltmeisterschaft. Doch vieles wird anders sein. Vor zwei Jahren gab es die „Blase von Ägypten“, nun wird es ein öffentliches Ereignis. Vor zwei Jahren war Uwe Gensheimer noch der deutsche Kapitän, nun trägt Johannes Golla die Binde – und mehr Verantwortung.

Der DHB-Kader
Franz Semper gehört nicht zum 18er Aufgebot. Im rechten Rückraum fiel die Entscheidung auf Kai Häfner (MT Melsungen), Djibril M’Bengue (Bergischer HC) und Christoph Steinert (HC Erlangen). „Es gab einige schwere und sehr enge Entscheidungen“, betont Alfred Gislason. Für jede Partie kann der Bundestrainer aus seinem 18er Kreis sein 16er-Team neu festlegen. Während des Turniers sind zudem bis zu fünf Wechsel mit Spielern aus dem 35er-Kader möglich. Das heißt: Franz Semper könnte im Laufe des Januars nachkommen.

Vorbereitung in Niedersachsen
Gleich nach Neujahr startete der DHB-Tross in Hannover in die unmittelbare WM-Vorbereitung. Ein erste Test gegen Island ging mit 30:31 verloren, obwohl Johannes Golla sechs Tore erzielte. Tags darauf traf er drei Mal und freute sich über einen 33:31-Erfolg über die Isländer. Anschließend zog sich der Clan für die letzten Trainingstage in die Sportschule Barsinghausen zurück. „Es muss darum gehen, dass wir schnell unsere Leistung finden, ein gutes Gefühl entwickeln und gute Stimmung in die Mannschaft bringen“, sagt Johannes Golla.

Das WM-Turnier
In Katowice geht es gegen Katar (13. Januar), Serbien (15. Januar) und Algerien (17. Januar). „Eine exotische Gruppe, wenn man einmal von den Serben absieht, die in den letzten ein bis zwei Jahren wieder nach vorne gekommen sind“, findet Johannes Golla und fordert: „Wir müssen alle drei Spiele gewinnen, um eine gute Ausgangsbasis für die Hauptrunde zu bekommen.“ Für diese nächste Etappe würde die DHB-Auswahl in Katowice bleiben und erwartet dann unter anderem Norwegen.