Morgens noch in Leipzig, mittags in München und am Nachmittag in Valencia – diesen Kurs nahm die SG am Montag. Die letzten 160 Kilometer von der spanischen Metropole Valencia in die Touristen-Hochburg Benidorm legte der SG Tross mit dem Bus zurück. Urlaubsstimmung befand sich nicht an Bord. Schon eher angespannte Konzentration auf die nächste Aufgabe. Zudem hatte sich über Nacht die Zahl der Profis von 15 auf 14 reduziert. Johannes Golla war beim Spiel in Leipzig mit dem Fuß umgeknickt und fuhr zurück nach Flensburg. „Er wird am Dienstag untersucht“, teilte SG Coach Maik Machulla mit. „Das macht die Sache nicht einfacher.“ Jim Gottfridsson hatte die Doppelreise wegen eines Magen-Darm-Infekts erst gar nicht angetreten.
Zuckerbrot-statt-Peitsche-Prinzip
Speziell am Dienstvormittag soll sich die Mannschaft auf eher theoretischer Basis mit dem spanischen Gegner befassen. TM Benidorm ist ein unorthodoxer Gegner, das weiß jeder spätestens seit dem Hinspiel, dass die SG letztendlich mit 35:30 gewann. Lange Zeit hatte aber der spanische Gast geführt. „Dies Team ist sehr klein, schnell und unangenehm“, erklärt Maik Machulla. „80 Prozent der Angriffe werden in sieben gegen sechs ausgeführt. Da man darauf keinen guten Zugriff kriegt, wird es für uns körperlich und mental eine große Herausforderung – erst recht nach diesem harten Schlag in Leipzig.“ Der Coach beobachtete am Montag, wie seine Jungs grübelten und angeschlagen wirkten. „Es ist für alle eine schwere Situation“, betont Maik Machulla. „Wir Trainer werden nach dem Zuckerbrot-statt-Peitsche-Prinzip verfahren, da in puncto Bereitschaft und Willen in Leipzig alles vorhanden war, was man zum Handball braucht.“ Ein Sieg in Benidorm wäre wichtig für das Tabellenbild in der Staffel B der EHF Champions League, aber noch wichtiger für das SG Gemüt.