In der letzten Serie war Barca in 61 Partien 61 Mal erfolgreich. Das war selbst für so einen ruhmreichen Klub eine galaktische Erfolgsstory. In den letzten Monaten wirkten die Handballer vom Mittelmeer wieder wie von dieser Erde. Zwar übersprangen sie erneut das Achtelfinale, aber nur als Zweiter. Dieses Mal trübten in 14 Partien immerhin drei Niederlagen und zwei Unentschieden die Bilanz.Der Grund für die vergleichsweise normale Ausbeute: Im letzten Sommer gab es einige Zäsuren. Chefcoach Xavi Pascual wechselte nach zwölf Jahre bei „Barca“ zum rumänischen Emporkömmling Dinamo Bukarest. Sein Nachfolger Carlos Ortega ließ sich nicht zwei Mal bitten und verließ die TSV Hannover-Burgdorf, als der Renommierklub ihm diesen lukrativen Job angeboten hatte. Rückraumass Raul Entrerrios beendete seine Karriere und sorgte damit für den Impuls, die teaminternen Strukturen neuzuordnen. Gestandene Größen wie Cedric Sorhaindo, Jure Dolenec und Aron Palmarsson schieden aus. Ebenso Torhüter Kevin Møller, den es bekanntlich zurück zur SG Flensburg-Handewitt zog. Sein ehemaliger Positionskollege Gonzalo Perez de Vargas übernahm das Kapitänsamt.
Zum 29. Mal spanischer Meister
Auf Linksaußen ersetzte der Spanier Angel Fernandez den Neu-Hamburger Casper Mortensen. Linkshänder Melvyn Richardson unterschrieb gleich einen Vertrag bis 2025 und ist neben Rückraumspieler Timothey N´Guessan, Goalgetter Dika Mem und Kreisläufer Ludovic Fabregas der vierte französische Olympiasieger im Team. Mit dem kroatischen Spielmacher Luka Cindric, dem brasilianischen Abwehr-Strategen Thiagus Petrus, dem slowenischen Rechtsaußen Blaz Janc oder dem slowenischen Juwel Domen Makuc stehen weitere Klasse-Handballer im Aufgebot. Der portugiesische Kreisläufer Luis Frade zog sich im Herbst einen Kreuzbandriss zu. Für ihn holte Barca den in Tunesien geborenen katarischen Nationalspieler Youssef Ben Ali. Seine Mission begann mit einem bürokratischen Missgeschick. Gegen Torrelavega kam der Kreisläufer zum Einsatz, obwohl die Spielgenehmigung noch fehlte. Die Punkte gingen am grünen Tisch verloren. Sportlich gab es in der Liga Asobal keine Niederlage. Barca wurde zum zwölften Mal in Folge und zum 29. Mal insgesamt spanischer Meister.