Kein gutes Händchen

- SG konnte in Mannheim ihr Potenzial nicht ausschöpfen

Die SG Flensburg-Handewitt kassierte die dritte Auswärtsniederlage der Saison. Sie unterlag am Donnerstagabend bei den Rhein-Neckar Löwen mit 29:31 (14:15). Die besten Torschützen für die SG waren mit jeweils fünf Treffern Niclas Kirkeløkke, Lukas Jørgensen und Simon Pytlick.

Die SG startete im Rückraum mit zwei ehemaligen Löwen. Mads Mensah kannte Mannheim sechs Jahre (2014-2020) als Heimspielstätte, Niclas Kirkeløkke war bis Sommer in Baden. „Schon etwas komisch, nach fünf Jahren als Gegner wieder hier zu sein“, dachte der Linkshänder vor dem Anpfiff. Solche Gedanken hatte er aber nicht im Kopf, als er zur 2:1-Führung traf. Es war erst einmal der letzte Vorsprung, da sich einige Unaufmerksamkeiten in Angriff und Abwehr zu einem 0:4-Negativlauf summierten. Beim 5:8 nahm Nicolej Krickau sein erstes Team-Timeout: Die gezeigte Intensität stimmte ihn nicht zufrieden. Die Torhüter hatten ihre besonderen Aktionen: Mikael Appelgren raubte Emil Jakobsen zwei Siebenmeter, Kevin Møller vereitelte einen Löwen-Gegenstoß. Simon Pytlick schoss durch die Lücke und verkürzte auf 9:10. Die Hausherren fingen sich nach sechs torlosen Minuten wieder und lieferten mit dem 14:10 ein Statement ab, um sich dann aber einige Fehler im Aufbau zu leisten. In dieser Phase war die SG gnadenlos: Lukas Jørgensen vollendete einen 4:0-Lauf. Mit einem Remis beim Pausentee klappte es nicht, da auch Kay Smits einen Strafwurf liegen ließ. Ärgerlich!

Wieder keine gute Crunch-Time
Beide Teams hatten immer wieder gute Aktionen über den Kreis, bei der SG vornehmlich über die Achse mit Simon Pytlick und Lukas Jørgensen. So auch beim 16:16. Simon Pytlick besorgte sogar die erste Führung seit der Anfangsphase, die Gäste konnten den guten Elan zunächst aber nicht weiter nutzen. Es war nun ein Tanz auf Augenhöhe mit stetig wechselnden Führungen. Jim Gottfridsson schuf im Angriff Struktur. Lasse Møller war zum zweiten Durchgang gekommen und hatte nach einem etwas unglücklichen Auftakt beim 21:20 erstmals Grund zur Freude. Die Rhein-Neckar Löwen hatten nun ein Paraden-Plus. Nach 46 Minuten übernahm Benjamin Buric den Job zwischen den Pfosten. Die berühmten Kleinigkeiten und die Chancen-Verwertung sprachen gegen die SG, die Tiefe des Kaders eigentlich für sie. Doch einmal mehr konnte sie daraus in der Crunch-Time kein Kapital schlagen. Beim 30:26 feierte Mannheim bereits. Ein herrlicher Kempa-Trick, den Jim Gottfridsson und Simon Pytlick aufzogen, war ein sichtbares Zeichen, dass die Nordlichter nie aufgaben. Mehr aber auch nicht.

Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt  31:29 (15:14)
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (6/3 Paraden), Späth (11/1 Paraden, ab 31.) – Martinovic (5/3), Nothdurft, Plucnar Jacobsen (2), Knorr (8), Heymann, Moré (5), Davidsson (2), Groetzki (1), Forsell Schefvert (2), Lindenchrone (2), Jaganjac (2), Kohlbacher (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (3 Paraden, ab 47., bei einem 7m), K. Møller (8 Paraden) – Pytlick (5), Golla (1), Kirkeløkke (5), Mensah, Gottfridsson (4), Jørgensen (5), Hansen (3), Pedersen (1), Jakobsen (1), Smits (3/1), L. Møller (1)
Schiedsrichter: Hurst/Krag (Oberursel/Nieder-Eschbach); Zeitstrafen: 4:4 Minuten (Martinovic 2, Forsell Schefvert 2 – Golla 2, Jakobsen 2); Siebenmeter: 3/3:5/1 (Appelgren hält zwei Mal gegen Jakobsen und einmal gegen Smits, Späth hält gegen Smits); Zuschauer: 6544
Spielverlauf: 0:1 (2.), 1:2 (4.), 5:2 (6.), 6:4 (9.), 8:5 (13.), 9:7 (15.), 10:9 (21.), 12:9 (24.), 14:10 (25.), 14:14 (29.) – 16:15 (32.), 16:17 (34.), 18:17 (38.), 19:18 (40.), 19:20 (42.), 20:21 (45.), 22:21 (45.), 22:23 (46.), 23:24 (48.), 24:25 (50.), 27:25 (56.), 27:26 (56.), 30:26 (59.), 30:28 (60.)