Oben angreifen, vielleicht sogar um die Meisterschaft mitspielen – die Füchse Berlin nahmen sich vor der Saison viel vor. Die hohen Ziele konnten nicht ganz erreicht werden. Die Chancen auf die Qualifikation für die EHF Champions League sind längst auf null gesunken. Stattdessen müssen die Füchse sogar um die erneute Teilnahme an der darunter angesiedelten European League bangen. In diesem neuen Wettbewerb flammten vor wenigen Wochen die Hoffnungen auf einen Titel auf. Die Berliner schalteten immerhin den Gastgeber, die Rhein-Neckar Löwen aus, mussten sich im Endspiel aber dem SC Magdeburg mit 25:28 geschlagen geben. „Wenn wir in einem Punkt in diesem Jahr konstant sind, dann ist es unsere Inkonstanz“, ärgerte sich Geschäftsführer Bob Hanning.
Der jüngste Trainer der Liga-Geschichte
Jaron Siewert rollten die Tränen übers Gesicht. „Wir haben die schlechteste Halbzeit in Europa in der ganzen Saison gespielt – und die kostet uns den Titel", haderte der 27. Jährige. Vor der Saison wurde er als jüngster Chefcoach der Liga-Geschichte vorgestellt und nahm einige Änderungen vor: die Belastungssteuerung, das Athletik-Training und eine gezieltere Regeneration sorgten für eine geringe Zahl an Verletzungen. So wuchs Paul Drux in der Rolle als Kapitän und überzeugte spielerisch. Auf dem rechten Flügel hat „Oldie“ Hans Lindberg nichts von seiner Torgefahr eingebüßt, während sich die Neuzugänge Lasse Andersson und Marian Michalczik im Rückraum etablierten. Dort zählen auch Fabian Wiede, Jakob Holm oder Simon Ernst zu den Größen. Der große Pechvogel der Saison wirbelte nur wenig auf Linksaußen: Milos Vujovic kollidierte auf dem Fahrrad mit einem Lkw, er erkrankte an Corona und verletzte sich dann am Fuß.