Maik Machulla scherzte gern: „Wenn man ihn etwas besser kennenlernt, kann man ihn fast ins Herz schließen.“ Es war der SG Coach selbst, der bei Jens Schöngarth im Januar anrief und bei ihm nach einer ersten Überraschung schnell Neugier und Eifer weckte. Nach einem kurzen „Schnupperkurs“ in der Duburghalle wurde die Ausleihe mit dem Zweitligisten HSV Hamburg besiegelt. „Ich bin jemand, der Extraschichten für meinen Sport leistet“, erzählte der Neuzugang. „Die Chance bei der SG musste ich einfach nutzen.“ Erstmals lief Jens Schöngarth gegen den SC Magdeburg im SG Trikot auf. Schon beim Einlaufen spürte er die „große Ehre“, für einen großen Verein zu spielen und das besondere Flair: „Sehr angenehm hier im hohen Norden sind die Menschen“, stellte Jens Schöngarth fest. „Herzlich, zuvorkommend und freundlich – das gefällt mir sehr, da ich gerne auf Menschen zugehe.“
Ein Kenner aller Himmelsrichtungen
Aufgewachsen ist das Südlicht in Teningen, einer Gemeinde mit 12.000 Einwohnern vor den Toren Freiburgs. Seine Karriere führte ihn in alle Himmelsrichtungen der Republik. Über den Zweitligisten TV Willstätt landete Jens Schöngarth 2009 beim Bundesligisten MT Melsungen. 2012, nach dem Wechsel zum TuS N-Lübbecke, mauserte er sich zum Leistungsträger und sogar zum Nationalspieler. Höhepunkt: die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2015 in Katar. Einem kurzen Intermezzo in Magdeburg folgte die Station Göppingen. In Hamburg landete der 31-Jährige im Sommer. Er möchte noch einige Zeit Handball spielen, denkt aber bereits an die Zukunft und verbringt viel Zeit am Schreibtisch, um das Fernstudium der BWL voranzutreiben. Er könnte sich vorstellen, im Handball-Management tätig zu werden. Von Hamburg ist es nicht weit für ein Wiedersehen. „Nächste Saison werde ich auch mal in der Hölle Nord mitfiebern“, verspricht Jens Schöngarth.
