Heimvorteil für die Schweden?

- Jim Gottfridsson spielt in der Heimat um WM-Krone

Zusammen mit Polen richtet Schweden die Weltmeisterschaft aus. Drei Jahre nach der Europameisterschaft, die dem Drei-Kronen-Team ebenfalls durchweg Heimspiele beschert hatte, hoffen die Skandinavier nun, nach Göteborg auch den Finaltag von Stockholm zu erreichen. Mit dabei auch Jim Gottfridsson, der Spielmacher der SG Flensburg-Handewitt.

Als in Schweden letztmals eine Weltmeisterschaft stattfand, saß Jim Gottfridsson als junger Mann bei einem Halbfinale in Malmö auf der Tribüne. Das war 2011. Neun Jahre später belegte Jim Gottfridsson mit seiner Nationalmannschaft den siebten Platz der Europameisterschaft. 2020 fungierten Norwegen und Österreich als Co-Gastgeber. Als „ähnlich, aber auch anders“ stuft der Rückraum-Stratege das erneute Heimgefühl bei einem Großturnier ein. „In Europa kennt man sich“, erklärt er. „In unserer Vorrunde müssen wir aber mit Überraschendem und Unorthodoxem rechnen.“ Die Schweden treffen in ihrer Staffel C auf die Exoten Kap Verde (Samstag) und Uruguay (Sonntag) sowie zum Auftakt am Donnerstag um 20.30 Uhr auf den vermeintlich schwersten Gegner, auf die Brasilianer. „Eine unangenehme Aufgabe, da zum Turnierbeginn oft Nervosität und Anspannung noch größer sind als sonst”, meint das SG Rückraumass. „Wir müssen ganz ruhig bleiben und vor allem gute Arbeit abliefern.“

Mit 18 Spielern ins Turnier
Mitte Dezember hatte Glenn Solberg seinen 18-köpfigen WM-Kader präsentiert: Auf Jim Gottfridsson wollte der Nationaltrainer nicht verzichten. „Bei uns ist jeder Spieler wichtig“, erklärt er. „Aber Jim hat die letzten zwei bis drei Jahre fantastisch gespielt.” Das Drei-Kronen-Team versammelte sich Anfang Januar in Südschweden und spielte dann die letzten beiden Tests in Lund und Halmstad gegen Serbien. Nach einem knappen 35:34-Erfolg folgte eine 28:30-Niederlage.

So geht es weiter
Aus der Vorrunde sollen vier Punkte mitgenommen werden, denn in der Hauptrunde rechnet Jim Gottfridsson mit „gewohnt starken“ Ungarn, mit Island („üben auf jeden Gegner Druck aus) und mit Portugal („so etwas wie die Erfinder des Sieben-gegen-Sechs-Positionsangriffs“). Das Knifflige: Nur die ersten beiden Teams der Hauptrunde qualifizieren sich für das Viertelfinale, das in Stockholm ausgetragen wird. Die beiden Halbfinals werden dann in Danzig und Stockholm angepfiffen, ehe der Finaltag mit den Spielen um Gold, Silber und Bronze sowie um die Ränge vier bis acht komplett in der Tele2-Arena zu Stockholm ausgetragen wird. Das Fußballstadion wird sein großes Dach geschlossen haben und rund 20.000 Zuschauern Platz bieten.