Das Saisonende war für Benjamin Buric ungewöhnlich. Der Torwart der SG Flensburg-Handewitt war aufgrund einer Verletzung ab Mitte Mai zum Zuschauen gezwungen. Mit der Vorbereitung meldete sich der 30-Jährige zurück und ist inzwischen in das Mannschafts-Training eingestiegen. Die Redaktion besuchte ihn bei einer Übungseinheit in der Flensburg Akademie.
Am letzten Dienstag war Benjamin Buric etwas nervös. Er hatte einen MRT-Termin an der DIAKO und hoffte, dass am Oberschenkel auch wirklich alles gut aussehen würde. Dann hatte er die positive Gewissheit: Die Verletzung ist gut verheilt. „Das war gut für den Kopf“, sagt der SG Keeper. „Es ist ein schönes Gefühl, wieder im Tor zu stehen und Bälle zu halten.“ Spezifische Torwart-Übungen absolviert er seit letzter Woche, jetzt wird das Pensum um „unkontrollierte Bewegungen“ erweitert. Am Mittwoch in Holstebro wird Benjamin Buric wohl noch nicht im Kasten stehen. „Benko kommt mit und wird sich auch am Warm-Up beteiligen“, erklärt SG Coach Maik Machulla. „Spielen soll er aber noch nicht.“ Youngster Felix Backhaus wird ins Tor gehen. Benjamin Buric sitzt auf der Bank und darf sich nach dem Schlusspfiff wohl auf ein kleines Familien-Meeting freuen: Zwillingsbruder Senjamin läuft in dieser Saison für Skjern auf, dem Lokalrivalen von TTH Holstebro.
Ungewohnte Situation
Für Benjamin Buric geht es darum, im September, zum Saisonstart, wieder bei 100 Prozent zu liegen. Es waren für ihn ungewöhnliche Wochen. In Diensten der HSG Wetzlar hatte er sich mal die Wade gebrochen – am allerletzten Spieltag. Eine so lange Zeit wie dieses Mal war der Schlussmann noch nie zum Zuschauen gezwungen. Er fühlte sich auf der Tribüne machtlos, während er mit Michael Döring am Comeback arbeitete. Der Athletiktrainer gab ihm auch ein Programm mit in den Urlaub. „Es war ein heißer Sommer“, berichtet Benjamin Buric mit einem Zwinkern. In Bosnien-Herzegowina kletterten die Temperaturen auf oft über 40 Grad.
Ein neuer Gespannpartner
In der kommenden Saison wird die SG auf ein neues Keeper-Duo zurückgreifen. Kevin Møller kehrt nach drei Jahren in Barcelona zurück zur SG. Bei Besuchen in Flensburg plauderte der Däne bereits mit seinem neuen Gespannpartner. Sie griffen auch schon zum Handy, um sich auszutauschen. „Ein cooler Typ, er hat immer gute Laune“, findet Benjamin Buric. Maik Machulla ist zuversichtlich: „Wir haben nun zwei positive Typen im Tor, die sich gegenseitig Spielanteile gönnen, aber auch den absoluten Ehrgeiz haben, spielen zu wollen und Top-Leistungen zu bringen. Benko und Kevin werden sich gegenseitig zu Höchstleistungen treiben.“