Geisterspiel gegen Kielce

- Mehrere Rezepte für eine Mini-Stimmung

Die SG Flensburg-Handewitt hat auf europäischem Parkett bereits 300 Spiele absolviert. Dementsprechend ist in den letzten 25 Jahren schon viel passiert. Aber der Auftakt am Mittwoch um 20.45 Uhr in der EHF Champions League wird hoffentlich einen einmaligen Charakter behalten: Es kommt zum ersten Geisterspiel in der SG Geschichte.

Hallenmoderator „Holzi“ Holst verliest die Mannschaftsaufstellung, der Einlauf-Trailer läuft ab, „Auf in den Kampf“ ertönt und die Torlieder erklingen – einige Rituale werden an normale Zeiten erinnern. Zuschauer werden aber nicht eingelassen. „Leere oder halbvolle Halle, Schiedsrichter mit Mundschutz – wir müssen uns die ganze Saison auf ungewöhnliche Dinge einstellen“, glaubt Maik Machulla und befürchtet: „In einer FLENS-ARENA ohne Stimmung könnte sich das Gefühl eines Trainingspiels einstellen.“ Um das zu verhindern, muss sich die Mannschaft selbst auf das richtige emotionale Level bringen. Eine weitere Unsicherheit: der Kreis. Johannes Golla und Jacob Heinl fallen längerfristig aus. Die Spielgenehmigung von Neuzugang Domen Sikosek Pelko ist noch nicht da. Simon Hald ist zwar fit, soll aber nach seiner langen Verletzungspause behutsam an den Spielbetrieb herangeführt werden. Das heißt: Es könnte eine Alternative mit einem „Not-Kreisläufer“ angesagt sein.

Wo steht die Mannschaft?
Auch für den Gast aus Kielce wird die Partie ein Novum. Zwar bestritt er schon zwei Pflichtspiele, aber in der polnischen Liga sitzt zumindest teilweise Publikum auf den Tribünen. Der polnische Meister kann auf ein eingespieltes Grundgerüst setzen, muss aber gerade im Innenblock der Abwehr die Abstimmung aufgrund einiger Umbesetzungen noch verfeinern. „Es ist immer spannend gegen Talant Duishebaew zu spielen, er ist ein kreativer Trainer-Kopf und lässt sich immer etwas Neues einfallen“, erklärt Maik Machulla, den die ungewöhnliche Situation beschäftigt: „In den letzten Jahren war ich vor dem ersten Spiel sicherer, wie weit wir sind. Ich möchte in jedem Fall Bereitschaft und Willen sehen.“