Für den ersten Donnerschlag abseits des Spielfeldes sorgten in dieser Saison gewiss die Berliner. Plötzlich luden sie zu einer Pressekonferenz ein, und wenige Stunden später saß Stefan Kretzschmar vor dem Mikro. Eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Handballs wird ab Januar neuer Sportvorstand bei den Füchsen. Damit setzten die Füchse für die Zukunft ein Signal, die Gegenwart hatte eher graue Züge. Von den ersten drei Spielen in der LIQUI MOLY HBL gingen zwei verloren. Negativer Höhepunkt: die 25:29-Heimniederlage gegen GWD Minden. Dann reihten sich aber wieder Siege ein, die den Klub in die obere Tabellenhälfte springen ließen und den Wunsch, sich für die neue European Handball League zu qualifizieren, wieder mit Nahrung versorgten.
Ein breiter Kader als Erfolgsrezept
Ein 19er Kader soll den Konkurrenzdruck erhöhen, die sportliche Qualität steigern, und auch das Verletzungsrisiko abfedern. Nach einer regelrechten Misere in der letzten Saison fehlen aktuell nur Rechtsaußen Mattias Zachrisson (Schulter) und Marko Kopljar, der nach einem Achillessehnenriss wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Sogar Simon Ernst meldete sich nach 16 Monaten Spielpause zurück. Besonders spektakulär ist die Situation im Kasten, wo sich die Füchse derzeit auf drei starke Schlussleute verlassen können. Martin Ziemer wurde neu verpflichtet und sollte mit Platzhirsch Silvio Heinevetter ein Gespann bilden. Dann lotsten die Füchse Dejan Milosavljev vom Champions-League-Sieger Vardar Skopje in die Bundeshauptstadt. Der Serbe war in den ersten Spielen die Nummer eins. Einziger Neuzugang im Feld ist Michael Müller. Der Linkshänder landete an der Spree ohne seinen fünf Minuten jüngeren Zwillingsbruder Philipp. „In der letzten Saison hat in dieser Hinsicht einiges gefehlt, was wir uns vorgestellt haben“, erklärt Manager Bob Hanning. „Wir brauchen Typen und Mentalität.“