Ein Zittersieg

- Die SG überstand bei GWD Minden einen harten Kampf

Platz eins und 32:4 Punkte – das sind die Parameter, mit der die SG Flensburg-Handewitt in die einwöchige Pause der LIQUI MOLY HBL geht. Am frühen Sonntagnachmittag zitterte sie sich bei GWD Minden zu einem 29:28 (16:11). Hampus Wanne (9/4) und Johannes Golla (5) waren die besten Torschützen.

Beide Rechtsaußen waren mit nach Westfalen gereist. Da Lasse Svan anfing, bot Maik Machulla dieselbe Anfangsformation auf wie in Kielce. Die 6:0-Abwehr arbeitete solide, doch der Angriff startete etwas wild. Als dann auch noch Hampus Wanne einen Siebenmeter gegen den baumlangen Malte Semisch ausließ, hieß es plötzlich 4:1 für Minden. Nach mehr als neun Minuten erzielte Johannes Golla das erste Feldtor für die SG. Die Startschwierigkeiten verflüchtigten sich spätestens nach einer Viertelstunde. Jim Gottfridsson düste durch, markierte den 7:7-Gleichstand und hatte alles im Griff. Die Gastgeber mussten schnell abreißen lassen. Auf der rechten Seite schoss nun Magnus Röd mehrfach durch – auch beim 9:14. Mit einem stolzen Fünf-Tore-Polster marschierte die SG zum Pausentee.

Der Krimi von Lübbecke
Mit Wiederbeginn sackte die Chancen-Verwertung wieder in den Keller. Mads Mensah traf zwar zum 13:17, GWD Minden schöpfte aber neue Hoffnungen. Beim 18:19 nahm Maik Machulla ein Team-Timeout. Lasse Møller vertrat nun Magnus Rød im rechten Rückraum, während Mads Mensah wegen einer Blessur passen musste. Der Elan von Minden war nicht zu stoppen. Ab dem 20:20 entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das plötzlich die Grün-Weißen vorne sah. Der gebürtige Flensburger Juri Knorr erzielte die 26:25-Führung. Beim 27:26 rochen die Hausherren gar an einem Zwei-Tore-Vorsprung. Die Minute 58 war goldwert: Johannes Golla und Hampus Wanne drehten das Blatt zum 27:28. Als dann ein Wurf von Christoffer Rambo geblockt wurde und Gøran Søgard erhöhte, schien der Deckel auf der Partie zu sein. Es waren ja nur noch 34 Sekunden zu spielen. Doch GWD schaffte nicht nur den schnellen 28:29-Anschluss, sondern setzte auch gegen Gøran Søgard eine Wurffalle, die mit einer Parade von Malte Semisch endete. Der Gegenstoß rollte zum Glück für die SG etwas ungestüm. Als der Ball nach dem letzten Freiwurf in den Fängen von Torbjørn Bergerud landete, durften die Gäste durchatmen. Sieg!

GWD Minden – SG Flensburg-Handewitt 28:29 (11:16)
GWD Minden: Lichtlein (bei einem 7m), Semisch (14/1 Paraden) – Ritterbach (4), Richtzenhain (1), Rambo (6), Korte, Thiele (3), Janke, Schluroff (1), Padshyvalau, Strakeljahn, Knorr (5/1), Pehlivan (5), Staar (1), Gulliksen (2)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (10 Paraden), Bergerud (3 Paraden, ab 47.) – Golla (5), Hald, Svan (4), Wanne (9/4), Mensah (1), Søgard (3), Gottfridsson (4), Møller, Rød (3)
Schiedsrichter: Hannes/Hannes (Aachen/Frankfurt); Zeitstrafen: 12:2 Minuten (Ritterbach 6, Staar 4, Rambo 2 – Hald 2); Rote Karte: Ritterbach (53., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 1/1:5/4 (Wanne scheitert an Semisch); Zuschauer: 0
Spielverlauf: 1:1 (2.), 4:1 (8.), 5:2 (10.), 5:4 (11.), 7:5 (13.), 7:9 (17.), 8:11 (19.), 9:11 (20.), 9:14 (25.), 11:15 (30.) – 13:16 (32.), 14:18 (35.), 16:18 (38.), 18:19 (41.), 20:20 (44.), 21:22 (46.), 23:23 (49.), 24:25 (51.), 26:25 (53.), 27:26 (55.), 27:29 (60.)