Ein vierblättriges SG Kleeblatt

- EHF EURO 2020: Ein norwegisches Quartett in Trondheim

Vierblättrige Kleeblätter bringen Glück. Die norwegische Nationalmannschaft setzt bei der kommenden Nationalmannschaft auf vier Spieler der SG Flensburg-Handewitt. Magnus Rød, Gøran Johannessen, Magnus Jøndal und Torbjørn Bergerud sind allesamt gesetzt und freuen sich auf Trondheim, wo sich in der Vorrunde das Flair eines Heimturniers ausbreiten wird.

Bereits am 9. Dezember herrschte Klarheit: Nationalcoach Christian Berge verriet seinen 18er Kader, mit dem er die EHF EURO 2020 angehen möchte. Alle vier norwegischen Akteure der SG standen auf der Liste. „Als kleiner Junge träumte ich davon, einmal an einem solchen Turnier im eigenen Land teilzunehmen, das Nationaltrikot zu tragen und die Nationalhymne zu hören“, erzählt Magnus Rød. Er wie auch Gøran Johannessen ließen sich bei der EM 2008 vom Handball-Fieber infizieren: „Damals, mit 14 Jahren, sah ich in meiner Heimatstadt Stavanger Deutschland gegen Kroatien“, erzählt der Mittelmann. „Nun darf ich zwar nicht in meiner Heimatstadt, aber doch in meinem Heimatland spielen.“

Vorbereitung in Frankreich, Vorrunde in Trondheim
Das norwegische Team trifft sich gleich im neuen Jahr zur Vorbereitung. Es geht nach Frankreich. Am 3. Januar treffen die Norweger in Metz auf Dänemark, am 5. Januar in Paris auf Serbien. Danach wird Christian Berge entscheiden, welcher Torwart und welcher Feldspieler zunächst das Prädikat „Reserve“ erhalten wird; denn auf dem Spielbericht dürfen bei der EHF Euro nur 16 Aktive eingetragen werden. Das norwegische Vorrunden-Quartier befindet sich in Trondheim. „Die Halle, das Trondheim-Spektrum, kenne ich noch nicht, da sie erst im Herbst eingeweiht wurde“, erzählt Magnus Rød. „Die Infrastruktur soll aber sehr gut sein.“ Die Ticket-Nachfrage wächst. Die Kapazität des Trondheim-Spektrums wurde kurzfristig auf 9000 Sitzplätze erweitert. „Mit den Zuschauern im Rücken wollen wir den ersten Platz erreichen“, kündigt Magnus Jøndal an.

Eine EM-Medaille im Blick
Es wird nicht einfach mit Gegnern wie Frankreich, Portugal und Bosnien-Herzegowina. „Es gibt im Gegensatz zur Weltmeisterschaft nur schwere Spiele“, meint Gøran Johannessen. „Über die Stärke von Frankreich müssen wir nicht reden, Portugal war zuletzt sehr gut drauf, und auch Bosnien ist ein unangenehmer Gegner.“ Gerade das Meeting mit Torwart Benjamin Buric verspricht spannend zu werden. „Das ist schon eine besondere Situation, denn bislang habe ich nur im SG Training gegen ihn geworfen“, verrät Magnus Jøndal. In die nächste Runde ziehen nur die beiden bestplatzierten Teams ein, aus deren Begegnung wird das Ergebnis mitgenommen. „Wir wollen mit Punkten in die Hauptrunde, das heißt wir wollen alle drei Teams bezwingen – also auch Frankreich“, betont Magnus Rød. „Ich denke ohne ein Mitbringsel wird es gegen die starke Konkurrenz schwer.“ Nach zwei Vize-Weltmeisterschaften 2017 und 2019 haben die Norweger nun auch eine EM-Medaille im Blick. Allerdings ist ein Umzug nach Malmö unvermeidlich. „So ist es natürlich kein richtiges Heimturnier“, meint Magnus Jøndal. „Aber sicherlich werden uns einige Fans begleiten. Von Oslo nach Malmö sind es sechs Autostunden.“