Die Erwartungen waren groß. Das SG-Budget mit umgerechnet 220.000 Euro war indes noch klein.
Ein Ligaausschuss sollte den Sport- und Wirtschaftsbetrieb des neuen Zweitligisten prägen. Dieses Gremium unterstand den Weisungen des Präsidiums, mit Staatsanwalt Hennig Lorenzen an der Spitze, agierte im Alltag aber weitgehend autark. Den sportlichen Bereich sollten Manfred Werner und Sönke Voß managen. „Werden sich die Fans mit der Mannschaft unter neuer Flagge identifizieren?“, fragten sie sich.
Der Kader der „Stunde null“
Allzu schwer wurde es dem Anhang nicht gemacht. Immerhin zehn Spieler des 16-köpfigen Kaders hatten bereits das Trikot der SG Weiche-Handewitt getragen: die Torhüter Jörg-Uwe Lütt und Oliver Schultz sowie die Feldspieler Frank Schäfer, Michael Bartschies, Dirk Sommerfeld, Rainer Cordes, Frank Tuitjer, Dennes Stapelfeldt, Stefan Morzik und Michael Menzel. Mit Kreisläufer Andreas Mau, Rechtsaußen Ulf Momsen und Linksaußen Jens Timm stießen drei Akteure vom TSB Flensburg zur neuen SG. Für die „echten“ Neuzugänge blickte das Management – wie viele andere Westklubs auch – in die auslaufende DDR-Oberliga und meldete zwei Mal Vollzug. Spielmacher Klaus-Dieter Schulz (Vorwärts Frankfurt) und Kreisläufer Thomas Blasczyk (Stahl Brandenburg) landeten bei der SG. Ein Agent empfahl den norwegischen Linkshänder Knut-Arne Iversen (Sandefjord HK), der beim Probe-Training überzeugte. Die Rückennummer 14 avancierte nach anfänglichen Schwierigkeiten zum Leistungsträger und Publikumsliebling.