„Ein tolles Halbfinale"

- Interview der Woche mit Dierk Schmäschke

Die Europameisterschaft 2020 ist vorbei, der Kader der SG Flensburg-Handewitt füllt sich wieder. Die Redaktion sprach mit Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Dierk Schmäschke, wie sah das Programm für den SG Geschäftsführer bei der Europameisterschaft aus?
Dierk Schmäschke: In Stockholm habe ich mir die beiden Halbfinal-Paarungen angesehen. Parallel lief die Versammlung des „Forum Club Handball“ mit insgesamt 45 Klubs. Es ging um die Zukunft des Vereinshandballs. Schwerpunkte waren die VELUX EHF Champions League, die neue Euro League und auch der Fernseh-Vertrag, der nun kommt. Gerne hätte ich die deutsche Mannschaft und auch das Endspiel gesehen, aber aus Termingründen musste ich bereits am Samstag wieder abreisen.

Wie hast du das Halbfinals erlebt?
Dierk Schmäschke: Für Norwegen war es schon sehr bitter. Wenn der Wurf von Gøran Johannessen vom Innenpfosten nicht raus-, sondern reingesprungen wäre, dann hätten die Norweger das Endspiel bestritten. Es war dennoch ein ganz tolles Halbfinale auf einem kämpferisch sehr hohem Niveau und mit starken Torhüter-Leistungen auf beiden Seiten. Auch die Atmosphäre in der Arena hat mir sehr gut gefallen.

Torbjørn Bergerud, Gøran Johannessen, Magnus Jøndal und Magnus Rød kehren nun mit Bronze zurück. Sicherlich ein Erfolg?
Dierk Schmäschke: Das sehe ich auch so. Die Norweger haben ein gutes Turnier gespielt und die verdiente Medaille gewonnen. Sie sind in den letzten Jahren zu einem sicheren Anwärter auf das Halbfinale geworden und werden irgendwann auch den ganz großen Wurf landen. Es war beeindruckend, wie sich die Norweger nach dem bitteren Halbfinale gegen Slowenien präsentiert haben. Das Spiel habe ich am Flughafen im Stream verfolgt – ebenso den Sieg der DHB-Auswahl gegen Portugal. Das deutsche Team hätte ich gerne im Halbfinale gesehen, freue mich aber, dass Johannes Golla so viele Erfahrungen sammeln konnte.

Wie fällt sonst die EM-Bilanz aus SG Sicht aus? Die Flut von acht Medaillen bei der letzten Weltmeisterschaft hat sich nicht wiederholt.
Dierk Schmäschke: Insgesamt war es wohl eher durchwachsen. Für Benjamin Buric und Niels Versteijnen war es sicherlich gut, erstmals bei einer Europameisterschaft dabei gewesen zu sein. Von den Schweden und vor allem von den Dänen hatte ich mehr erwartet. Jetzt hoffe ich, dass alle unsere Spieler möglichst frisch zurückkehren.

Bei Magnus Rød wird das nicht der Fall sein. Wird deshalb für die Rückrunde ein neuer Spieler gesucht?
Dierk Schmäschke: Wir sind dabei. Ich habe deshalb auch in Stockholm einige Gespräche geführt. Unser Trainer-Team um Maik Machulla, Mark Bult und Lars Christiansen war in Malmö und hat sich dort einige Spieler angesehen. Wir hoffen, dass wir einen Spieler finden, der zu uns passt. Optimal wäre es, wenn das bis zum Spiel am 8. Februar in Zagreb gelingt, da uns der Neuzugang dann noch in der Gruppenphase der VELUX EHF Champions League helfen könnte.

Wie sehen die nächsten Tage aus?
Dierk Schmäschke: Hauptsächlich wird es in den kommenden Tagen darum gehen, dass die Mannschaft voll motiviert in die Rückrunde startet. Schon am Sonntag geht es gegen den SC Magdeburg.