Der Gegner aus Hessen ist so etwas wie die launische Diva der LIQUI MOLY HBL. Gegen Top-Teams gelingen oft starke Leistungen, gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten unterlaufen der Truppe von Trainer Gudmundur Gudmundsson auffällig häufig Ausrutscher. Das summiert sich aktuell zu Platz sieben mit 32:24 Zählern. Das dürfte die Erwartungen nicht zufrieden stellen, denn die „MT Deutschland“ nimmt sich stetig vor, immer weiter gen Spitzengruppe zu rücken und sich regelmäßig für die europäische Bühne zu qualifizieren. Danach sieht es derzeit nicht aus. Die MT Melsungen hat aber noch ein Ass im Ärmel: In zwei Wochen gehört sie zu den vier Teilnehmern des Rewe Final Four in Hamburg.
„MT Deutschland“
Der Begriff „MT Deutschland“ resultiert aus der Personalpolitik der Nordhessen. Kapitän Finn Lemke, Rechtsaußen Tobias Reichmann, Linkshänder Kai Häfner oder Shooter Julius Kühn wechselten schon in den letzten Jahren Richtung Kassel. Im Sommer folgten Nationalkeeper Silvio Heinevetter und Timo Kastening, ein zweiter National-Rechtsaußen. Ohne aktuellen DHB-Akteur kommt die Kreisläufer-Position aus. Dort verfügt die MT nach der Verpflichtung des Isländers Arnar Freyr Arnarsson über drei großgewachsene Spieler, da der Kroate Marino Maric und der deutsche Routinier Felix Danner schon länger zum Teamgefüge zählen. Auch auf Linksaußen wirbeln mit Yves Kunkel und Michael Allendorf zwei erfahrene Bundesliga-Akteure, die derzeit nicht im Fokus der DHB-Auswahl stehen. Die MT Melsungen hat eine „meisterliche“ Doppelreise in den Norden vor sich: am Samstag beim THW Kiel, am Montag bei der SG.