Der SC DHfK Leipzig kassierte erst im fünften Heimspiel seine erste Niederlage. Trotz der starken Heimbilanz bewegt sich der sächsische Erstligist bislang nur in der zweiten Tabellenhälfte. Vor allem auswärts war bislang nichts zu holen: In Berlin, Lemgo und Magdeburg hingen die Trauben zu hoch. Der SC DHfK Leipzig gehört definitiv zu den Etablierten der Zunft – und zu den Traditionsklubs. Nach sechs DDR-Meisterschaften krönte 1966 der Europapokal der Landesmeister die Vereinschronik. Der Traum von der Rückkehr aufs internationale Parkett schwingt stets mit. 2021 war man als Sechster am dichtesten dran. Damals schnappte Sensations-Pokalsieger TBV Lemgo Lippe dem SC DHfK das Ticket für die EHF European League weg. Sonst landeten die Leipziger seit dem Wiederaufstieg 2015 stets auf einem Platz zwischen 11 – und wie zuletzt – acht. „Wir trauen uns zu, die Leistung der letzten Saison zu bestätigen“, kündigte Runar Sigtryggsson im Sommer an. Der 52-jährige Isländer verlängerte seinen Vertrag bis 2027 und muss mit einem etwas kleineren Kader auskommen.
Ein schlanker, starker Kader
Bei einem stabilen Etat von rund 7,5 Millionen Euro gab der SC DHfK Leipzig einige Spieler ab, die weitgehend keine besondere Rolle spielten. Im Gegenzug stellte der Klub nur einen Neuzugang vor: den serbischen Kreisläufer Luka Rogan, der im Februar mit RK Vojvodina gegen die SG antrat. Die Leipziger entfalten viel Gefahr über den Rückraum. Der deutsche Nationalspieler Luca Witzke steuert den Angriff. Oft gemeinsam mit Andri Mar Runarsson. Nicht von der isländischen Namensgebung verwirren lassen: Es handelt sich um den Sohn des Trainers. Sein Landsmann Viggo Kristjansson kommt über die rechte Seite, ebenso der ehemalige SG Akteur Franz Semper. Der tschechische Halblinke Matej Klima war bislang auch sehr erfolgreich, verletzte sich aber gegen Melsungen schwer am Knie und wird den Rest der Saison verpassen. Mit Simon Ernst und Marko Mamic stehen zwei weitere sehr erfahrene Rückraumspieler im Aufgebot, waren zuletzt aber vornehmlich mit Defensivaufgaben betraut. Die Position hinter ihnen wird sich zur nächsten Saison verändern. Der italienische Keeper Domenico Ebner bleibt, aber sein norwegischer Kollege Kristian Saeveras wird nach fünf Jahren den SC DHfK Leipzig verlassen.