Der niedersächsische Erstligist hat sich seit dem Aufstieg im Jahr 2009 zu den etablierten Kräften in der LIQUI MOLY HBL gemausert. Beim REWE Final Four sind die „Recken“ am heutigen Donnerstagabend sogar zum dritten Mal in Serie am Start. 2018, bei der Premiere, stürmten sie ins Endspiel, 2019 scheiterten sie im Halbfinale an den Rhein-Neckar Löwen, und nun hoffen sie gegen die MT Melsungen, zum zweiten Mal ins Endspiel vorzustoßen und sich damit für die Europeam League zu qualifizieren. In der LIQUI MOLY HBL lief es in dieser Saison allerdings nicht so gut. Mit 28:36 Zählern steht derzeit nur Rang 13 in der Tabelle. Die Gründe für das eher mäßige Abschneiden sind vielschichtig.
Achterbahnfahrt und Sparkurs
Die Formkurve der letzten Jahre glich einer Achterbahnfahrt. Einer mittelmäßigen Platzierung folgte eine gute – dann schloss sich direkt wieder eine Platzierung im einstelligen Bereich an. So erschien der Absturz nach einem hervorragenden vierten Rang im März 2020 schon zum Saisonstart vorprogrammiert, zumal ein Sparkurs nicht am TSV-Kader vorbeiging. Mit Timo Kastening, Morten Olsen und Mait Patrail brachen gleich drei Stammkräfte weg. Für die Mittelmann-Position kam der Mazedonier Filip Kuzmanovski aus Magdeburg. Für Rechtsaußen der dänische Weltmeister Johan Hansen, der sich hinter Linkshänder Ivan Martinovic sogleich an die zweite Stelle der internen Torschützenliste setzte. „Wir haben sehr viele junge Spieler, die benötigen noch Zeit“, versuchte Trainer Carlos Ortega die Erwartungen frühzeitig zu drosseln. Für das anstehende Wochenende fahren die Burgdorfer zweigleisig: Schafft es das TSV-Team ins Finale, bleibt man am Freitag gleich im Norden und reist weiter nach Flensburg. Scheiden die „Recken“ hingegen im Halbfinale aus, fahren sie erst einmal heim.